Nach Erhebungen des Robert Koch-Instituts (RKI) ist die Zahl der Syphilis-Meldungen bei Männern 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen. Bei Frauen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr leicht ab (–3 Prozent). Bei Angaben zum Infektionsweg wurde in 84 Prozent der Fälle Sex zwischen Männern als wahrscheinlicher Infektionsweg angegeben, in 16 Prozent der Fälle eine Ansteckung über heterosexuelle Kontakte (Quelle: Robert Koch-Institut 2015, IfSG-Meldedaten 2009 bis 2014).
Kommentar
Erreger der Syphilis ist das gramnegative Bakterium Treponema pallidum. Nur etwa die Hälfte der Infektionen verläuft symptomatisch. Die akute Infektion kann in einen chronischen Prozess übergehen, der in mehreren Stadien verschiedene Organsysteme betreffen kann. Als Suchtests bewährt haben sich der TPHA- und der TPPA-Test (Treponema pallidum-Hämagglutinations- bzw. Partikelagglutinationstest). Diese Tests zeigen zwei bis drei Wochen nach der Infektion ein positives Ergebnis, das in der Regel lebenslang bestehen bleibt. Die Therapie der ersten Wahl ist in allen Stadien bis heute Penicillin. Eine Resistenz von Treponema pallidum gegen Penicillin ist bisher nicht bekannt.