Husten, Halsschmerzen, Schnupfen und andere akute Erkrankungen: Daten von Patienten, die mit Beschwerden den ärztlichen Bereitschaftsdienst über die 116117 kontaktiert haben, hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ausgewertet und dabei festgestellt: Mit den Daten der 116117 erschließt sich eine neue Datenquelle für die Überwachung von Atemwegsinfekten.
Symptome wie Atembeschwerden, Erkältung, Halsschmerzen, Husten und Schluckbeschwerden, die bei der strukturierten medizinischen Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) angegeben wurden, wurden herausgefiltert – und dabei zeigte sich: Die Kurve, bei denen Patienten mit akuten, respiratorischen Erkrankungen abgebildet wurden, hat starke Ähnlichkeit mit der Kurve der an das RKI gemeldeten Covid-Zahlen.
Unabhängig von Melde- und Teststruktur
„Damit können wir nahezu in Echtzeit Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen in Deutschland ziehen. Dabei ist der Indikator nicht durch Begrenzungen in der Melde- und Testinfrastruktur beeinflusst“, so Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried.
Die Daten zeigten eindrucksvoll den epidemiologischen Nutzen und die inhaltliche Qualität der SmED über die 116117. Von Stillfried kündigte ein Zi-Dashboard im Internet an, über das die Daten in Kürze öffentlich bereitgestellt würden.
Niedergelassene bilden Schutzwall vor Kliniken
Außerdem, fügte von Stillfried hinzu, zeigten die Daten: Es seien fast ausschließlich die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die diese Beschwerden in ihren Praxen behandeln würden. „Bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen steht der ambulante Schutzwall sicher vor den Kliniken“, sagte von Stillfried.
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