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Neue AntibiotikaWHO bemängelt geringen Nutzen

Die Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen war laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nie "unmittelbarer" als aktuell - doch in der Forschung stockt es. Auch, weil sich große Unternehmen vom Markt zurückziehen, wie aktuelle Zahlen der WHO zeigen.

Antibiotikaresistenzen unter dem Mikroskop.

Genf. Die Entwicklung neuer wirksamer Antibiotika verläuft nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedrohlich langsam. Zurückgehende Investitionen und Mangel an echten Innovationen würden die Bemühungen zur Bekämpfung multiresistenter Infektionen untergraben, teilte die WHO unter Berufung auf zwei neue Berichte Mitte Januar in Genf mit.

Demnach würden derzeit 60 antibiotische Mittel – 50 Antibiotika und 10 Biopharmazeutika – an Menschen erprobt. Diese würden gegenüber bestehenden Behandlungen aber wenig zusätzlichen Nutzen bringen. Zudem zielten nur wenige auf die wichtigsten resistenten Bakterien ab. “Nie zuvor war die Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen unmittelbarer und die Notwendigkeit von Lösungen dringender”, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Es sei auch festzustellen, dass die Forschung und Entwicklung für Antibiotika in erster Linie von kleinen oder mittleren Unternehmen vorangetrieben werde, während große Konzerne das Feld verließen, so die WHO weiter. Der Blick auf die Situation bei Wirkstoffen, die sich noch in einer früheren Entwicklungsphase befinden, stimme etwas optimistischer. Dort gebe es 252 Mittel, die auf die größten von der WHO definierten Problemfelder abzielten. Erste Medikamente dieser Generation kämen aber wohl frühestens in zehn Jahren auf den Markt.

Resistenzen können sich entwickeln, wenn bei einem Antibiotikaeinsatz einige Bakterien überleben. Diese resistenten Bakterien können sich vermehren. Besonders besorgniserregend ist laut WHO die Ausbreitung von Keimen wie Acinetobacter, Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae, die oft in Krankenhäusern zirkulieren.

Quelle: dpa

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