SelbstbeteiligungReinhardt will unnötige Arztbesuche durch Geldbeträge eindämmen

Gehen die Menschen in Deutschland zu oft zum Arzt? Der Ärztepräsident meint, es gebe viele unnötige Arztbesuche - und wartet mit einem umstrittenen Vorschlag auf, dies zu ändern.

Berlin. Der neue Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) Dr. Klaus Reinhardt tritt für eine finanzielle Selbstbeteiligung von Patienten gegen übermäßig häufige Arztbesuche ein. “Bei mehrfachen und völlig unnötigen Arztbesuchen kann eine moderate wirtschaftliche Beteiligung zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unseren knappen Ressourcen im Gesundheitswesen beitragen”, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (21. Juni). “Nicht jeder Besuch beim Arzt ist notwendig und sinnvoll.” So gebe es Menschen, die zwei oder drei Hausärzte hätten und sich regelmäßig eine zweite oder dritte Meinung einholten. “Das geht nicht”, sagte Reinhardt, der im Mai zum Präsidenten der Bundesärztekammer gewählt worden war.

Der Erstzugang zum Arzt solle immer frei sein. “Aber man muss genauer hinsehen, wer wann und weshalb zum Arzt geht”, so der Ärztepräsident. Nicht jeder Besuch beim Arzt sei notwendig und sinnvoll. “Die Patienten müssen lernen, verantwortungsvoll mit der Ressource Arzt umzugehen.” Wer das nicht tue, verbaue ernsthaft erkrankten Menschen den Weg zu ärztlicher Hilfe. Mit kleinen Geldbeträgen ließe sich das Verhalten der Patienten verändern. Das zeigten Erfahrungen aus anderen Ländern, in denen es eine Selbstbeteiligung gebe.

Reinardt hat sich darüber hinaus für eine Frauenquote in Führungspositionen in der Medizin ausgesprochen. Frauen hätten es noch immer schwerer, im Arztberuf Karriere zu machen. Er sprach sich zugleich dafür aus, den Arztberuf familienfreundlicher zu machen.

Skeptisch beurteilt er das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) initiierte Terminservice- und Versorgungsgesetz. “Die neuen gesetzlichen Regelungen werden auf jeden Fall kurzfristig für Entspannung bei der Terminsituation sorgen”, sagte Reinhardt. “Aber langfristig wird das Gesetz die Situation nicht verbessern.” Er erwartet sogar eine Verschlechterung.  Grund sei, dass die Ärzte bereits jetzt am Limit arbeiteten.

Quelle: dpa

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.