Seltene Allergene wie Vorratsmilben, Pilzsporen, Tierepithelien oder Kräuterpollen spielen aufgrund regulatorischer Bedingungen in Forschung und Entwicklung kaum noch eine Rolle. Für den einzelnen Patienten ist die Bedeutung jedoch erheblich.
Es gibt eine Vielzahl von seltenen Allergien, sie reichen von Inhalations-, Nahrungs- bis zu Insektenallergien. „Jede einzelne seltene Allergie hat nur eine sehr geringe Prävalenz, zusammengenommen ergibt sich jedoch wahrscheinlich eine Größenordnung zwischen sechs bis acht Prozent der Gesamtbevölkerung,“, schätzt Prof. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (AeDA) und Kongresspräsident des 12. Deutschen Allergiekongresses (DAK). Schon heute sind zahlreiche seltene Allergien nicht mehr mit einer allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) behandelbar, weil die entsprechenden Therapieallergene fehlen.
Seltene Allergien sind daher ein Schwerpunktthema beim diesjährigen DAK in Wiesbaden gewesen. Hier hat Klimek gemeinsam mit einem Team der Charité in Berlin die Initiative NAMSA (Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Allergien) gestartet. Als erstes soll ein Register erstellt werden, in dem die Daten von Menschen mit seltenen Allergien bundesweit erhoben und ausgewertet werden. „Darüber hinaus läuft seit kurzem eine epidemiologische Studie, die rund 20.000 Patienten mit allergischen Symptomen umfasst und analysiert, wie häufig seltene Allergien in dieser Gruppe auftreten“, so Klimek weiter.
Quelle: Allergiezentrum Wiesbaden