RKIPCR soll Infektiosität bald besser einschätzen

Bisher können Ärzte anhand eines PCR-Ergebnisses nur schlecht erkennen, ob die Patienten aktuell infektiös sind oder nicht. Mit einem neuen Verfahren soll sich das bis Jahresende ändern, kündigt das Robert Koch-Institut an.

Berlin. Mit Konsiliarlabor der Charité in Berlin hat das Robert Koch-Institut (RKI) einen Standard entwickelt, um die Viruslast von Corona-Patienten zu unterscheiden. Das teilte der RKI-Präsident Prof. Lothar Wieler vor Journalisten in Berlin am Donnerstag (19.11) mit. Anhand dieses Standards können Labore den cycle-threshold-Wert, kurz Ct-Wert, der PCR eichen, erklärte Wieler.

Der Ct-Wert ist ein Maß für die Menge der in der Abstrichprobe enthaltenen Virus-RNA von SARS-CoV-2. Faustformel: Je höher der Ct-Wert ausfällt, desto weniger Virusmaterial beinhaltet die Probe. Gleichen Labore ihr Corona-PCR-Verfahren mit dem neu entwickelten Standard ab, so ist Wieler zufolge eine bessere Unterscheidung zwischen „sicher infektiösen und nicht mehr infektiösen“ Patienten möglich.

Patienten leichter verlegbar

Labore könnten dann den Ct-Wert mit dem Befund an die Arztpraxen übermitteln. Somit würden Ärzte in die Lage versetzt, dies auch den Patienten zu erklären und die noch nötigen Maßnahmen von Quarantäne oder Isolierung besser einzuschätzen, meint Wieler. Auch erleichtere es dem Krankenhauspersonal, Corona-Patienten künftig früher zu verlegen, nämlich wenn diese nicht mehr infektiös sind.

Wieler zufolge haben bereits 200 Labore in Deutschland den Standard zur Eichung der PCR erhalten. Er hoffe, dass möglichst alle Labore diesem Vorbild folgen, denn man könne sie nicht dazu verpflichten. Aber „ich bin sicher, dass sich die Mehrheit der Labore bis Ende des Jahres anschließen wird“, zeigte sich Wieler optimistisch.

Untererfassung hat sich kaum erhöht

Nachdem die Teststrategie geändert wurde, geht das RKI dennoch von einer eher geringen Zunahme der Dunkelziffer aus. Aus den verfügbaren Daten, auch zur Belegung der Krankenhäuser, könne man schließen, dass die Untererfassung nicht deutlich höher sei als vor einigen Wochen, erklärte Wieler. Dass es eine bestimmte Dunkelziffer bei der Erkrankung gibt – es wird also nicht jeder Fall erkannt und dann auch gemeldet -, habe man immer gewusst.

Vergangene Woche ging die Zahl der durchgeführten PCR-Tests nach Daten eines großen Laborverbands im Vergleich zu den beiden Vorwochen von rund 1,44 Millionen auf rund 1,26 Millionen zurück.

Entspannung, aber noch zu viele Fälle

Auch viele Hausärzte berichten gegenüber „Der Hausarzt“, dass inzwischen weniger Patienten einen Test nachfragen, unter den Abgestrichenen aber mehr Positive gefunden werden. Die meisten erklären sich diesen Effekt damit, dass die gezieltere Testung die wirklichen Verdachtsfälle bestätigt und unter den Getesteten nun weniger Fälle sind, die sowieso ein negatives Ergebnis bekommen hätten.

Laut RKI haben auch die Eindämmungsmaßnahmen, der „Lockdown light“, dazu geführt, dass sich die Neuinfektionen in Deutschland stabilisieren. Dies zeige, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung an die Maßnahmen halte. Allerdings seien die Fallzahlen nach wie vor weiter hoch.

Mit Material von dpa

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