Niedergelassene Ärzte bieten Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) überwiegend Versicherten mit höherem Einkommen an. Das geht aus dem WIdOmonitor des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Gut jeder fünfte Versicherte mit einem Haushaltseinkommen unter 2.000 Euro wurde demnach zuletzt innerhalb eines Jahres von seinem Arzt auf IGeL angesprochen (21,6 Prozent). Bei Menschen mit einem Haushaltseinkommen über 4.000 Euro waren es 35,4 Prozent.
Für die Umfrage wurden 2.007 gesetzlich Versicherte befragt. Dabei hat das WIdO erstmals einen Rückgang der Angebotsquote verbucht: Über alle Einkommensklassen hinweg wurde 28,9 Prozent der Versicherten in den letzten zwölf Monaten eine ärztliche Leistung als Privatleistung angeboten; bei der vorangegangenen Befragung 2015 waren es 33,3 Prozent – ein Höhepunkt nach Jahren der Zunahme.
Auf Mängel weist die Umfrage bei der Einhaltung rechtlicher Vorgaben hin, die für Ärzte bei IGeL gelten. So ist etwa der Abschluss einer schriftlichen Vereinbarung mit dem Patienten Pflicht. Doch lediglich 47 Prozent der befragten IGeL-Patienten geben an, dass vor der Durchführung der Leistung eine solche Vereinbarung zustande gekommen ist.