Forum PolitikKlare Forderungen für die Bundestagswahl

Es ist schon fast eine Tradition: Zum dritten Mal hat der Bayerische Hausärzteverband Vertreter aus Politik und Gesundheit zum Nikolausempfang ins Münchner Künstlerhaus eingeladen.

Dr. Dieter Geis, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, nutzte die Gelegenheit für einen Appell, gemeinsam gegen die immer größer werdenden Lücken in der hausarztzentrierten Versorgung aktiv zu werden. „Jede Bürgerin und jeder Bürger hat ein Grundrecht auf einen Hausarzt. Doch wie sieht die Realität aus? Allein in Bayern schließt jede Woche eine Hausarztpraxis für immer, weil sich kein Nachfolger findet. Es ist 5 vor 12! Die Politik muss jetzt handeln, um diese Negativspirale zu stoppen und die hausarztzentrierte Versorgung in Stadt und Land mit geeigneten Maßnahmen weiterhin nachhaltig sicherzustellen.“

Als erste Akutmaßnahme forderte Geis in seinem Grußwort die Anzahl der Medizinstudienplätze um zehn Prozent zu erhöhen und den Numerus Clausus abzuschaffen. Um Studierende für eine spätere Karriere als Facharzt für Allgemeinmedizin zu begeistern, müssten an allen Universitäten und Hochschulen Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingerichtet werden.

Wichtigster Punkt sei aber die Stärkung der HZV als zweites Standbein neben dem KV-System. Nach der gesetzlichen Sicherung der HZV gelte es jetzt den zweiten Schritt zu gehen und die Hausarztverträge auch für Patienten noch interessanter zu gestalten. Dr. Geis: „Unser Vorschlag lautet deshalb: Patienten, die sich in einen Hausarztvertrag einschreiben und damit auch bestimmte Zwänge auferlegen, sollen im Gegenzug z.B. günstigere Versicherungstarife erhalten oder von der Zuzahlung bei Arzneimitteln befreit werden.“ Dass sich dies am Ende auch für die Kassen rechne, zeige ein Blick nach Baden-Württemberg, wo die AOK Baden-Württemberg und die Bosch BKK solche Anreize für HZV-Patienten bereits seit langem erfolgreich anböten.

Auf klare Ablehnung des Bayerischen Hausärzteverbandes stoßen dagegen vermeintliche Billiglösungen wie das Abwerben von Ärzten aus dem Ausland und die Schaffung eines Physician Assistant als Hausarzt light.

Auch die Einführung eines Facharztes für Geriatrie lehnt der Verband klar ab. Dr. Geis: „Der Facharzt für Allgemeinmedizin ist und bleibt im Rahmen seiner Facharzt-Weiterbildungsinhalte und gerade durch seine tägliche Praxistätigkeit auch der Facharzt für Geriatrie. Gerade alte Menschen leiden oft an mehreren Erkrankungen und brauchen den gut ausgebildeten Hausarzt, der die Therapien der Fachärzte koordiniert, der einen fundierten Überblick über alle Bereiche der Medizin hat und der das Lebensumfeld seiner Patienten in seine Therapiemaßnahmen mit einbezieht.“

Wie wichtig es für Hausärzte ist, immer den ganzen Menschen im Blick zu haben, belegte anschließend Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger in seinem Festvortrag. Der Emeritus am Max-Planck-Institut für Psychiatrie ist Deutschlands bekanntester Schmerzforscher und sprach über das verhängnisvolle Dreieck aus chronischen Schmerzen, Depression und Stress. Diesen Teufelskreis könnten Patienten aber nur durchbrechen, wenn sie sich nicht nur passiv vom Arzt behandeln lassen. „Das Gehirn ist wie ein Muskel. Wir müssen aktiv bleiben. Deshalb gilt: Es gibt ein Leben vor dem Tod.“ (red)

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