Berlin. Sollten Patienten eine Extra-Gebühr zahlen müssen, wenn sie in oft überfüllte Notaufnahmen von Krankenhäusern gehen? Die Bundesbürger sind laut einer Umfrage in dieser Frage gespalten. Für eine Gebühr sprachen sich 50 Prozent aus – und dagegen 48 Prozent, wie die Erhebung im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergab. Die restlichen antworteten mit “Weiß nicht”. Befragt wurden im Januar vom Institut Forsa 1.003 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren.
Kassenchef Wolfgang Matz sagte: “Medizinische Versorgung darf keine Frage des Geldbeutels sein.” Statt einzelne Patienten womöglich zusätzlich zur Kasse zu bitten, komme es auf eine bessere Steuerung an, damit Betroffene gar nicht erst dazu verleitet werden, wegen Bagatellerkrankungen in Notfallambulanzen zu gehen.
Um überlastete Rettungsstellen in vielen Kliniken zu entlasten, soll die Notfallversorgung außerhalb der normalen Praxis-Öffnungszeiten grundlegend umgebaut werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) strebt dafür auch eine Grundgesetzänderung an. Ziel ist eine stärkere Steuerung der Patienten je nach Dringlichkeit des Anliegens über neue gebündelte Telefon-Leitstellen und zentrale Anlaufstellen in Kliniken – beide sollen jeweils über die Behandlung entscheiden. Geändert werden soll auch, dass die Krankenkassen Rettungswagen-Einsätze nur bei Transport ins Krankenhaus bezahlen.
Quelle: dpa