Westerland. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) soll „valide” Zahlen zur Entwicklung der hausärztlichen Versorgung vorlegen. Das haben die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbands bei der Frühjahrstagung am Samstag (21. April) auf Sylt gefordert. Konkret sollen nicht nur absolute Zahlen dokumentiert werden, sondern auch „die individuelle Breite des Versorgungsangebots” ersichtlich werden.
„Einige hausärztliche Kollegen hätten sich sehr auf einzelne Bereiche spezialisiert”, erklärte Bundesvorsitzender Ulrich Weigeldt. Dies müsse etwa bei den Versorgungsgraden einzelner Regionen berücksichtigt werden, die absoluten Zahlen allein spiegelten das nicht wider. Selbstverständlich sei es jedem Hausarzt freigestellt, individuelle Schwerpunkte zu setzen. Bei der Bedarfsplanung müsse dies aber berücksichtigt werden, damit die breite hausärztliche Versorgung sich nicht verschlechtere.
Hintergrund dieser Forderung ist auch, dass kürzlich KBV, Bundesgesundheitsministerium sowie OECD in der Öffentlichkeit mit unterschiedlichen Zahlen argumentiert hatten, wie es um die Versorgung mit Hausärztinnen und Hausärzten in Deutschland und im internationalen Vergleich steht. Die KBV-Daten, „dass 98 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 10 km einen Hausarzt aufsuchen kann, sind völlig irreführend”, heißt es in der Begründung des Antrags.