Corona-ImpfungJeder vierte Astrazeneca-Termin wird zum “No-show”

Landkreise und Städte in Hessen legen alarmierende Zahlen vor: Zwischen 25 und 50 Prozent der Astrazeneca-Impftermine werden aktuell nicht wahrgenommen - und das fast ausschließlich ohne Absage. Die Organisation stellt das vor enorme Herausforderungen - die auch Hausarztpraxen mit Sorge beobachten.

Impfung mit Biontech/Pfizer? Beliebt. Termine mit Astrazeneca hingegen werden oft abgesagt.

Viele Corona-Impftermine in hessischen Impfzentren werden nach wie vor nicht wahrgenommen – und dann auch nicht abgesagt. Wie die Stadt Wiesbaden am Montag (12. April) auf Anfrage mitteilte, wird jeder vierte Impftermin nicht wahrgenommen und von diesen fast alle (95 Prozent) nicht vorher abgesagt. Wenn eine Stornierung erfolgt, dann werde als Grund meistens genannt, dass der Impfstoff der Firma Astrazeneca gespritzt werden sollte.

Damit kein Impfstoff ungenutzt bleibe, gebe es eine Notfallliste, erläuterte die Stadtverwaltung Wiesbaden. Außerdem werde die Terminplanung täglich nachgesteuert.

In Arztpraxen wird bislang ausschließlich der Impfstoff von Biontech/Pfizer verimpft. Ab kommender Woche jedoch wird Astrazeneca dazukommen; zahlreiche Hausärztinnen und Hausärzte sehen damit erhöhten Beratungsbedarf auf ihre Praxisteams zukommen. Dies hatte sich bereits in der Diskussion rund um die Zulassung abgezeichnet. Die jetzt beobachteten Umplanungen könnten zahlreiche Praxen an die Belastungsgrenze bringen. Schon heute sind MFA extrem gefordert, um beispielsweise aufgrund am Montag berichteter Lieferverzögerungen in der Terminplanung nachzujustieren.

Wichtig: Für die Woche vom 19. bis 25. April erhält jede Praxis in etwa gleichen Teilen Astrazeneca und Biontech/Pfizer. Die Bestellmenge ist auf 16 bis 42 Impfdosen pro Arzt begrenzt. Dabei soll laut KBV sichergestellt sein, dass jeder Arzt mindestens ein Vial mit 6 Dosen von BioNTech und ein Vial mit 10 Dosen von AstraZeneca erhält.

Bis zu 50 Prozent der Impftermine versäumt

Auch in Darmstadt wird eine solche Liste für kurzfristige “Nachrücker” angelegt, wie die Stadt mitteilte. Aufgenommen werden jedoch nur die Namen von den Menschen, die zu den beiden oberen Priorisierungsgruppen gehören. Verimpft wird ausschließlich Astrazeneca. Laut Stadt bleiben derzeit pro Tag nur wenige Dosen übrig.

“Auch am Wochenende wurden leider Termine nicht wahrgenommen”, teilte der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit. Die Kommune hatte vergangene Woche berichtet, dass rund 40 bis 50 Prozent der Impftermine mit dem Impfstoff Astrazeneca nicht wahrgenommen werden. Oft werde nicht abgesagt. Diese offenen Impftermine/-stoffe würden wieder in die Terminvergabe des Landes eingegeben, teilte eine Sprecherin mit.

Online-Portale sollen helfen

Um abgesagte Termine schnell neu vergeben zu können, habe der Kreis Darmstadt-Dieburg (LaDaDi) nun das Buchungsportal “Ärmel hoch im LaDaDi” eingerichtet, teilte die Kreisverwaltung mit. Darüber könnten sich Impfberechtigte der Gruppen 1 und 2 ab sofort registrieren, um einen abgesagten Termin zu übernehmen. Mit dieser “eigenen Terminplattform” könnten Bürger, die beim Land bereits für eine Impfung registriert sind, kurzfristig einen Termin bekommen.

Weil immer wieder “aus verschiedenen Gründen” Impftermine nicht wahrgenommen werden, hat auch der Kreis Gießen ein eigenes Online-Buchungsportal namens “Impfbrücke” freigeschaltet. So sollen nach Angaben der Kreisverwaltung abgesagte Termine schnell und unkompliziert neu vergeben und ein unnötiges Lagern – oder Vernichten – von Impfstoff verhindert werden. Für Impfberechtigte bedeute das die Chance, einen abgesagten Termin zu übernehmen und ihre Impfung früher zu erhalten.

Das Angebot gilt für Personen, die zur ersten oder zweiten Priorisierungsgruppe gehören und sich bereits beim Terminvergabeportal des Landes Hessen registriert haben. Seit Sonntag ist eine Anmeldung möglich – und die Resonanz sei “ausgesprochen gut”, berichtete ein Kreissprecher. Innerhalb weniger Minuten nach dem Start seien 480 Termine vergeben worden. Verabreicht wird derzeit ausschließlich der Stoff von Astrazeneca.

Quelle: dpa

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