Mainz. In vier Regionen in Rheinland-Pfalz läuft das Pilotprojekt „Telemedizin-Assistenz“ für 24 Monate an, teilte das Landesgesundheitsministerium Anfang Juni mit. Neben dem Hausärzteverband Rheinland-Pfalz unterstützen dies auch Kassenärztliche Vereinigung, Kammer, alle Krankenkassen im Land sowie die Arbeitsgemeinschaft der Patientenorganisationen.
Für das Projekt werden Hausärzte und MFA in der Anwendung der telemedizinischen Ausstattung geschult. Bei Hausbesuchen können MFA damit dann einige Vitalparameter erfassen und mit Fotos an die Praxis übertragen. Die Hausärzte können in der Praxis dann die Daten bewerten und sich, wenn nötig, mit der MFA oder den Patienten per Video austauschen.
Telemedizin braucht auch hausärztliche Arbeitszeit
“Die Telemedizin kann einen – im hausärztlichen Versorgungsgebiet aber grundsätzlich kleinen – Beitrag leisten, Patientenprobleme zu lösen”, kommentiert Dr. Burkhard Zwerenz, Vorsitzender des Hausärzteverbands Rheinland-Pfalz. Voraussetzung hierzu sei eine Breitbandanbindung. “Eine solche aber ist dort, wo es brennt in der Versorgung, oft nicht verfügbar”, so Zwerenz. Hier sei die Politik gefordert.
Auch die Telemedizin benötige hausärztliche Arbeitszeit und gerade an dieser mangele es. Zwerenz: “Hausärztliche Versorgungsprobleme lassen sich telemedizinisch nicht lösen.”
Fortbildung zu Digitalisierung
In den Regionen Daun, Alzey, Betzdorf/Kirchen/Wissen sowie Bad Bergzabern/Dahn starten nach der Sommerpause Infoveranstaltungen, um pro Region fünf bis zehn Praxen zu rekrutieren. Darüber hinaus wird die Akademie für ärztliche Fortbildung allen Praxen eine Schulung zu „Digitalisierung des Praxisalltags“ anbieten