München. Allgemeinmediziner Dr. Markus Beier hat den Bayerischen Gesundheitspreis erhalten. Ausgezeichnet wurde er für sein Projekt „Vernetzte Versorgungsstrukturen in der Allgemeinen Ambulanten Palliativversorgung (AAPV)“ in der Kategorie „Selbstbestimmt leben bis zum Schluss“. Beier ist auch stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes.
Das Projekt will für Patienten eine Lücke schließen, die entweder nicht durch ein Team der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) betreut werden können oder dies nicht benötigen, aber trotzdem zuhause sterben möchten. Vor Ort existierten bereits gewachsene Strukturen, die Beteiligten wirkten aber als Einzelkämpfer. Das Projekt intensivierte seit 2015 die Kommunikation und Abstimmung untereinander.
Zunächst wird mit jedem Patienten ein Notfallplan und ein verbindliches Behandlungskonzept festgelegt. Zudem können die Betroffenen den betreuenden Hausarzt 24-Stunden rund um die Uhr telefonisch erreichen. Ergänzend findet ein Round-Table-Gespräch mit dem Betreuungsumfeld statt, um das Augenmerk aller an der Betreuung beteiligten noch stärker auf den Patientenwillen auszurichten.
Derzeit arbeiten laut Beier 27 Hausärzte, 19 Pflegedienste und Heime sowie drei Hospizvereine im Projekt zusammen. „In der letzten Phase des Lebens geht es vor allem darum, die Lebensqualität, Würde und Selbstbestimmung des Patienten zu erhalten und zu fördern“, sagt Beier. Neben dem Bayerischen Hausärzteverband fördert maßgeblich der Hospiz Verein Erlangen die Initiative.
Den Gesundheitspreis verleihen jedes Jahr die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns und die IKK classic. Er ist mit 4.000 Euro dotiert. Neben Beier wurde Dr. Friederike Soldo aus Landshut ausgezeichnet für ihr Projekt „Psychiatrische Versorgung von Kindern mit Behinderung“.