BayernHausärzte wollen Uni-Abschluss für VERAH®

Nicht nur der Bedarf an Hausärzten, auch der an qualifizierten Medizinischen Fachangestellten (MFA) nimmt zu. Der Hausärzteverband Bayern will deshalb an der Attraktivität des Ausbildungsberufs schrauben - und hat bei einer Infoveranstaltung nun konkrete Wege aufgezeigt.

Die Ausbildung zur MFA muss nicht das Ende des Ausbildungswegs bedeuten: VERAH®, BEAH® und möglicherweise bald ein Fernstudium warten noch.

München. Um den Beruf der Medizinischen Fachangestellten (MFA) attraktiver zu machen und damit nicht zuletzt einem MFA-Engpass entgegenzuwirken, sollte die Qualifikation der Versorgungsassistenz in der Hausarztpraxis (VERAH®) um die Möglichkeit eines zusätzlichen akademischen Abschlusses ergänzt werden. Dafür hat der Bayerische Hausärzteverband Anfang Oktober (9. Oktober) auf einer Informationsveranstaltung für MFA plädiert.

„Die MFA muss nicht das Ende der Ausbildung sein, sondern kann den Anfang eines spannenden Karrierewegs bedeuten“, sagte Dr. Markus Beier, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands, dort. Der Verband trete daher für das Ziel ein, eine akademische Qualifikation durch ein berufsbegleitendes Bachelor-Fernstudium zu entwickeln. Dazu liefen bereits „sehr intensiv“ Gespräche mit verschiedenen Fernuniversitäten, die zeitnah Ergebnisse bringen sollen, stellte Beier in Aussicht.

Diese Gespräche waren dem Bundesvorstand des Deutschen Hausärzteverbands bei der Frühjahrstagung in Erfurt aufgetragen worden. Die Hausärzteverbände aus Bayern, Westfalen-Lippe, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen hatten hierzu einen entsprechenden Antrag eingebracht, dem die Delegierten nach einer langen Diskussion zustimmten. 

12.500 VERAH® sind bereits im Einsatz

Wichtig sei bei der Entwicklung des Curriculums, dass die Praxis von der Akademisierung profitiere – was durch die Praxisnähe der VERAH® per se stärker gegeben sei als beim umstrittenen Physician Assistant, den junge Erwachsene direkt nach der schulischen Ausbildung ohne jegliche Praxiserfahrung studieren können. Der Deutsche wie auch der Bayerische Hausärzteverband kritisieren den Einsatz dieser Arztassistenten in der ambulanten Versorgung deutlich.

Die Qualifikation als VERAH® oder BEAH® – das betriebswirtschaftliche Pendant, angeboten vom Bayerischen Hausärzteverband – hat sich bereits etabliert. 12.500 VERAH® seien bundesweit in Arztpraxen im Einsatz, berichtete Dominik Baca, Geschäftsführer des Instituts für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IHF). Rund 1.000 Abschlüsse im Jahr kämen neu hinzu. Bereits in dieser ersten Qualifikation ergeben sich für MFA und Ärzte deutliche Vorteile, führte Baca aus: So bestätigten 82 Prozent der VERAH®, dass sich ihre berufliche Qualifikation verbessert habe; 73 Prozent der Hausärzte gäben an, nach der Weiterqualifikation ihrer Mitarbeiterin mehr zu delegieren als vorher.

Schätzungen zufolge könnten etwa zehn Prozent der VERAH® die akademische Weiterqualifikation anstreben, hieß es am Rande der Veranstaltung.

Konkurrenz um gute MFA ist groß

Für Beier ist die Akademisierung der VERAH® auch ein Weg, um den sich abzeichnenden Mangel an MFA zu bekämpfen. Denn: Gerade für Arztpraxen ergäben sich – vor allem in Ballungsräumen Herausforderungen –, skizzierte er. Hohe Mietpreise bei vergleichsweise niedrigem Gehalt seien ein großes Problem, erklärte er in München. Entsprechend steige die Konkurrenz durch Kliniken.

Aktuell sind laut Bayerischem Hausärzteverband 329.000 von bundesweit 440.000 MFA in Arztpraxen beschäftigt. „Sie halten uns den Rücken frei“, dankte Beier aus eigener Erfahrung – und lobte dabei explizit das eigene Team, das an der Veranstaltung teilgenommen hatte. „Ohne die Entlastung im Praxisalltag wäre es etwa auch nicht möglich, dass sich Hausärzte berufspolitisch engagieren.“

Insgesamt, stellte die Geschäftsführerin der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) dar, steige die Zahl der MFA in den letzten Jahren wieder. 3.637 neue Ausbildungsverträge seien jüngst unterzeichnet worden, 200 mehr als im Vorjahr. „Diese steigende Tendenz beobachten wir nun schon seit einigen Jahren.“ Aktuell gebe es bayernweit 8.688 Ausbildungsverträge.

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