Mainz. Der Hausärzteverband Rheinland-Pfalz will sich verjüngen und dazu neu aufstellen. Die jüngsten Vorstandswahlen Ende November haben dafür die Weichen gestellt: So haben die Mitglieder in ihrer Versammlung in Nierstein den Vorsitzenden Dr. Burkhard Zwerenz in seinem Amt bestätigt, seine Stellvertreterin wird künftig Barbara Römer sein. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Hans-Dieter Grüninger thematisierte in seiner Abschiedsrede den Generationswechsel und erntete dafür mit den anderen scheidenden Vorstandsmitgliedern – Dr. Liane Arimond, Josef Ballmann und Dr. Hajo Müller – minutenlangen Beifall. “Es ist sehr gut, dass sich neue junge Hausärzteinnen und Hausärzte gefunden haben, welche die Verantwortung in unserem Landesverband übernehmen wollen und werden”, lobte Landesverbandschef Zwerenz nach der Wahl.
Neben ihm und Römer gehören dem Vorstand künftig Gabriele Müller de Cornejo (Schatzmeisterin), Thomas Urbach (Schriftführer) sowie Dr. Torsten Buchheit (Internetbeauftragter), Dr. Bernhard Lenhard, Werner Leibig, Christina Lang (Fortbildungsbeauftragte), Christian Wantzen, Dr. Klaus Korte, Dr. Peter Nienhaus, Dr. Heidi Weber (Forum Ärztinnen), Marietta Lauhoff (Beauftragte für angestellte Ärzteinnen und Ärzte) und Andreas Prüm-Wolf (Forum Weiterbildung) zum Vorstand.
Mit einer Satzungsänderung hat der Landesverband explizit die Einbindung des Forums Weiterbildung im Deutschen Hausärzteverband in Rheinland-Pfalz verankert. “Wir öffnen unseren Landesverband so weit als möglich für die nachkommende hausärztliche Generation und tun dies ebenfalls in Bezug auf angestellte Ärzte”, betonte Landesverbandschef Zwerenz die Richtung für die neue Wahlperiode. “Aus diesem Grunde wurden Korrekturen an unserer Satzung notwendig.” Darüber hinaus wolle man den bereits vollzogenen “Schulterschluss” mit Kinderärzten und hausärztlich tätigen Internisten weiter leben.
Die Nachwuchssicherung und die Hemmnisse im hausärztlichen Alltag standen auch im Fokus der Podiumsdiskussion, die – ebenso wie die Vorstandswahlen – im Rahmen des Hausärztetags stattgefunden hat. Das neue Vorstandsmitglied Andreas Prüm-Wolf kritisierte darin die Zugangskriterien zum Medizinstudium, die Mitschuld daran tragen würden, dass viele Absolventen nach erfolgreich abgelegtem Staatsexamen nicht in der Versorgung von Patienten tätig werden. Weiterhin waren sich die Diskutierenden einig, dass die Regressgefahr für Hausärzte ein Ende haben und die Politik dazu tätig werden müsse.
Bezüglich der Budgets habe man mit den Hausarztverträgen ein Instrument zum „Ausstieg im System“, wie Dr. Peter Heinz, Vorsitzender der KV Rheinland-Pfalz, formulierte. Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, führte aus, dass bundesweit die Zahl der HZV-Patienten täglich um etwa 1.000 steige.