Frühjahrstagung des Deutschen HausärzteverbandsVerband setzt sich Parität zum Ziel

Klare Worte für mehr Gleichberechtigung, ein deutliches Votum - und überraschende männliche Reaktionen: Nach einer kurzen, aber knackigen Diskussion hat der Deutsche Hausärzteverband zwei symbolträchtige Anträge für Hausärztinnen abgestimmt.

Sprechen klar für die Gleichstellung von Mann und Frau: Leonor Heinz, Sprecherin des Forums Weiterbildung, und Markus Beier, Vorsitzender des Bayrischen Hausärzteverbands.

Erfurt. Der Deutsche Hausärzteverband will Frauen künftig stärker in die berufspolitische Arbeit einbinden. Dazu haben die Delegierten bei ihrer Frühjahrstagung (10. Mai) gleich zwei Anträge mit nur vereinzelten Enthaltungen abgestimmt. Einer davon schreibt in der Satzung des Vereins künftig fest, dass Gremien des Verbandes „möglichst paritätisch besetzt werden sollen“. In den Statuten wird zudem das Ziel festgehalten, dass Frauen und Männer jeweils mindestens ein Drittel der Vorstandsmitglieder stellen sollen. Eine Zahl vertretener Frauen ist im Antrag explizit nicht genannt.

Aktuell ist mit Ingrid Dänschel nur eine Frau im Bundesvorstand vertreten. Beim Hausärztetag Ende September stehen turnusmäßig die nächsten Vorstandswahlen der Hausärzte an.

Gleichstellung in Satzung festgehalten

Das Forum Hausärztinnen im Deutschen Hausärzteverband, das den Antrag geschlossen eingebracht hatte, freute sich nach dem deutlichen Votum über den Erfolg. Darüber hinaus wurde einstimmig ein Paragraf in die Satzung gehoben, der die Gleichstellung von Mann und Frau festschreibt. Damit schreibt sich der Verband nun auch ausdrücklich in die Satzung, was das 2015 in Kraft getretene Bundesgleichstellungsgesetz erreichen will – in der Realität jedoch noch lange nicht der Fall ist, wie Nicola Buhlinger-Göpfarth, Sprecherin des Forums, betonte.

Der Abstimmung voraus ist eine kurze, aber knackige Diskussion mit deutlich mehr Redebeiträgen als zu anderen Anträgen des Nachmittags gegangen. Antragstellerin Buhlinger-Göpfarth machte dabei deutlich, warum das Festhalten des Ziels Parität in der Satzung nötig ist: Zwar werde immer wieder das Argument genannt, dass sich die bislang oft noch fehlende Repräsentanz von Hausärztinnen in der Berufspolitik allein aufgrund der steigenden Frauenzahl im hausärztlichen Nachwuchs von selbst “erledige”. Aber: „Der Status quo wird sich von allein nicht ändern“, betonte Buhlinger-Göpfarth vor den Delegierten. “Macht wird nur ungern abgegeben, und es wird sich erst etwas ändern, wenn wir Frauen unbequem werden.” Gerade mit Blick auf den ärztlichen Nachwuchs sei das essenziell: In der Verbundweiterbildung Heidelberg, wo Buhlinger-Göpfarth Lehrbeauftragte ist, seien mittlerweile 70 Prozent Frauen.

Schritt weg vom „Alt-Herren-Verein“

Jana Husemann, Vize-Sprecherin des Forums, betonte darüber hinaus die Notwendigkeit für die Mitgliedergewinnung des Verbands. „Als junge Frau muss ich mich repräsentiert fühlen“, betonte sie. Dafür sei dringend nötig, dass auch Frauen in den Gremien vertreten seien.

Sowohl Buhlinger-Göpfarth als auch Husemann betonten dabei die Notwendigkeit der Gleichstellung, um den Hausärzteverband zukunftsfit zu machen. So lobten sie die abgestimmten Anträge als Schritt weg vom „Alt-Herren-Verein“. Leonor Heinz, Sprecherin des Forums Weiterbildung und damit Expertin für die Stimmung unter den Nachwuchs-Ärzten, bestätigte das. Als “Kegelverein” aufgestellt könne der Deutsche Hausärzteverband keine jungen Ärzte zur Mitarbeit begeistern.

Diskutiert wurde dabei auch, ob in der Satzung – so wie nun in der Wahlordnung für beide Geschlechter geschehen – konkret die Besetzung des Vorstands zu einem Drittel aus Frauen festgehalten werden sollte. Dass sich unter den ersten Rednern zwei Delegierte zu Wort meldeten und dafür plädierten, hier explizit die Position der Männer mit aufzunehmen – perspektivisch müssten sie sonst fürchten, dass sie in den Gremien unterrepräsentiert wären -, kritisierte Markus Beier, Vorsitzender des Bayrischen Hausärzteverbandes, scharf. Dass sich Männer instinktiv für eine “Schutzquote” aussprechen, wenn Frauen nach Jahrzehnten mangelnder Gleichberechtigung aufstehen, sei „beschämend“, so Beier. Er war damit einer von zahlreichen männlichen Delegierten, die die Initiative der Frauen deutlich unterstützt haben.

 

 

 

 

 

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