Ziel 3: Angehende Hausärzte kommen früh mit dem ÖGD in Kontakt
Angesichts der Versorgungserkenntnisse aus der Corona-Pandemie will das Gesundheitsministerium auch “das öffentliche Gesundheitswesen… in der Ausbildung stärken”, wie es im Referentenentwurf neuerdings heißt – und zwar “so schnell wie möglich”. Diese Änderungen würden später entsprechend in die neue Studienordnung übernommen, so der Plan.
Konkret vorgesehen sind Optionen für ein Wahlquartal im PJ in Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitswesens (ÖGW) sowie generell der Einbezug von Einrichtungen des ÖGW als außeruniversitäre Lehrstätten. Zusätzlich wird ein Leistungsnachweis “ÖGW einschließlich Gesundheitssystem und Gesundheitsökonomie” geschaffen, der für die Zulassung zum zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung verpflichtend sein soll.
Knackpunkt Finanzierung?
Interessant ist bei all diesen Zukunftsszenarien, dass das Gesundheitsministerium im Referentenentwurf nicht – wie sonst üblich – Angaben zum “Erfüllungsaufwand” macht. Dieser soll “im Rahmen der Abstimmung des Referentenentwurfs ermittelt” werden.
Dass die Studienreform finanzielle Mittel benötigt, wird schnell deutlich: digitale Lehrinhalte, Lehrpraxen, neue Prüfungsformate. Doch die Kosten hierfür sind noch nicht abschließend geklärt, ebenso wenig wie die Kostenträger.
Bereits der Masterplan Medizinstudium 2020 war ohne ein entsprechendes Finanzierungskonzept verabschiedet worden, die Kultusministerkonferenz der Länder hatte daraufhin zusätzliche Mittel verweigert – nicht zuletzt einer der Gründe für die bisherigen Verzögerungen.