Hausarztverträge5-Millionen-Marke soll im Frühjahr geknackt werden

10 Jahre, 1.000 neue Teilnehmer pro Tag, 5 Millionen eingeschriebene Versicherte in naher Zukunft: Hausärzte-Chef Ulrich Weigeldt belegt mit neuen Zahlen die Erfolgsgeschichte der HZV. Der Deutsche Hausärzteverband fordert deswegen: Kassen sollen teilnehmenden Versicherten einen Bonus zahlen.

Arzt-Patienten-Gespräch: Die HZV gibt mehr Spielräume für eine qualitativ hochwertige Versorgung.

Bonn. Nach aktuellen Berechnungen wird sich im Frühjahr 2019 der 5.000.000ste Versicherte in die Vollversorgungsverträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) einschreiben. Das hat Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, bei der Delegiertenversammlung seines Verbands am Samstag (22. September) erklärt. „Das ist ein Meilenstein für die Hausarztverträge und die hausärztliche Versorgung in Deutschland insgesamt“, teilte er im Anschluss mit. „Die Hausarztverträge sind und bleiben ein Erfolgsmodell und ein unverzichtbarer Innovationsmotor.“

Neben Bayern und Baden-Württemberg, wo der erste HZV-Vertrag im Oktober seinen zehnten Geburtstag feiern wird, sind die Hausarztverträge inzwischen auch in den meisten anderen Bundesländern fest verankert. In Nordrhein-Westfalen erwartet der Verband im Verlauf des kommenden Jahres den 1.000.000sten Patienten, der sich in die Verträge einschreibt.

„Jeden Tag entscheiden sich in Deutschland im Schnitt über 1.000 neue Patientinnen und Patienten für die Hausarztverträge. Damit sind die Hausarztverträge die mit Abstand erfolgreichsten Selektivverträge in Deutschland und das einzig funktionierende Wettbewerbselement in der ambulanten Versorgung“, so Weigeldt.

Die Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes erneuerte am Samstag daher ihre Forderung, dass Patienten, die an den Hausarztverträgen teilnehmen, hierfür einen Bonus von ihrer Krankenversicherung erhalten und so an den Einsparungen der Krankenkassen beteiligt werden.

Auch das jüngste Gutachten des Sachverständigenrats, das die koordinierende Schlüsselrolle des Hausarztes im Gesundheitswesen unterstreicht und in den kommenden Wochen auf Regionalkonferenzen mit Ärzten diskutiert werden soll, schlägt einen solchen Bonus vor.

Bei den Hausarztverträgen wählen Patientinnen und Patienten freiwillig einen festen Hausarzt, den sie bei allen medizinischen Beschwerden immer zuerst konsultieren. Dieser überweist bei Bedarf an Fachärzte oder Kliniken und koordiniert den Versorgungsprozess. Wissenschaftliche Untersuchungen, die die HZV von Tag eins an begleiten, zeigen, dass die Versorgung im Rahmen der Hausarztverträge qualitativ besser und koordinierter ist.

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