Ernährungsreport “Die gesunde und bewusste Wahl zur einfachen Wahl machen“

Der von Ernährungsministerin Klöckner vorgelegte Bericht zu den Ernährungsgewohnheiten der Deutschen birgt wenig überraschende Erkenntnisse. Ein Bewusstseinswandel zeichnet sich dennoch ab.

BU: Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) präsentiert die Ergebnisse des Ernährungsreports.

Berlin. Die Deutschen legen immer stärker Wert auf eine gesunde Ernährung. Die Bereitschaft, höhere Preise für eine qualitativ hochwertige Ernährung zu bezahlen, steigt, täglich Fleisch isst nur eine Minderheit. Obst, Gemüse und Milchprodukte bleiben die beliebtesten Lebensmittel. Daneben wächst das Bewusstsein für die eigene Ernährung und die Lebensmittelfertigung. Das geht aus dem Ernährungsreport mit dem Titel „Deutschland, wie es isst“ hervor, den die Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch (9. Januar) in Berlin vorgestellt hat. Sie sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung ihres Vorhabens zur besseren Kennzeichnung von Lebensmitteln.

Vegetarier nur eine kleine Minderheit

Viele Essgewohnheiten und Vorlieben variieren dem Report zufolge nach Geschlecht und Alter. So essen nach wie vor mehr Männer (39%) täglich Fleisch als Frauen (18%), Frauen (62%) mehr Gemüse als Männer (80%). Insgesamt gesünder ernähren sie sich vermutlich trotzdem nicht. Denn dafür greifen Frauen (25%) häufiger am Tag zu Knabbereien und Süßigkeiten als Männer (20%).

Rein vegetarisch versorgen sich nur sechs Prozent der Befragten. Allerdings lag der Anteil unter den 14-30-jährigen mit gut elf Prozent fast doppelt so hoch. Immerhin 40% der Männer und 22% der Frauen können sich vorstellen, Lebensmittel aus Insekten zu konsumieren.

Wunsch oder Wirklichkeit

Kalorienbewusste Ernährung steht nur bei rund einem Drittel im Fokus. Die Preissensitivität sank dagegen erneut. Gaben 2015 noch vier von zehn Befragten an, dass der Lebensmittelpreis eine Rolle spiele, sind es 2018 nur noch drei von zehn. Für Lebensmittel aus artgerechter Haltung würde eine große Mehrheit deutliche Aufschläge bezahlen.

Einig sind sich deutsche Esser bei der Wertschätzung des Kochens. Gut drei von vier Befragten gaben an, dass ihnen Kochen Spaß mache. Regelmäßig zum Kochlöffel greifen der Befragung zufolge fast 70% der Deutschen. Mit stetig steigenden Absatzzahlen von Fertiggerichten lassen sich diese Ergebnisse nur schwer in Einklang bringen.

Die Nachfrage nach aussagekräftigen Lebensmittelkennzeichnungen ist nach Angaben der Meinungsforscher weiter sehr hoch: 84% wünschen sich eine möglichst genaue Information über die Inhalts- und Zusatzstoffe. Ebenfalls knapp vier von fünf Befragten plädieren für eine Tierwohlkennzeichnung auf entsprechenden Produkten. Ebenso großen Zuspruch erhalten Angaben  der Umweltverträglichkeit und der Produktionsbedingungen bspw. ob ein Artikel fair gehandelt worden ist.

„Wir können und wollen den Menschen nicht vorschreiben, was sie essen sollen“, so die Ministerin bei der Vorstellung des Berichts. Allerdings sei es ihr Ziel, die gesunde und bewusste Wahl zur einfachen Wahl zu machen. Dazu gehöre eine verbesserte Kennzeichnung.

Die Ampelkennzeichnung soll kommen

Auch wenn Klöckner die Ampelkennzeichnung bei der Vorstellung des Berichts nicht explizit erwähnte – die Ergebnisse bestätigen das Bestreben der Bundesministerin, die Lebensmittelindustrie bis Sommer dieses Jahres auf die Einführung einer einheitlichen Lebensmittelkennzeichnung zu verpflichten. Verbraucherschützer fordern seit Langem eine Kennzeichnung von Lebensmitteln, die potenzielle gesundheitliche Effekte der Produkte auf einen Blick erkenntlich werden lässt. Bisherige Vorstöße zur Kennzeichnung scheiterten bislang regelmäßig an Widerwillen der Industrie. Sie sieht die Gefahr, dass Lebensmittel aufgrund der Kennzeichnung zu Unrecht in Misskredit gelangen könnten. So äußerte sich bspw. der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft kritisch zu der angedachten farblichen Kennzeichnung. Die bisherige Kennzeichnung sei sachlich und neutral und einer Nährwertampel vorzuziehen, deren farbliche Bewertung „willkürlich“ erfolgten. Der Mehrwert einer farblichen Codierung sei daher „zweifelhaft“ heißt es in der Stellungnahme.

Für den Report wurden 1.001 Deutsche ab 14 Jahren nach ihren Vorlieben sowie Ess- und Ernährungsgewohnheiten befragt. Die Umfrage führte das Forsa-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

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