Forum PolitikBeispielhaftes Finnland?

Einen Blick ins europäische Ausland werfen konnten die Delegierten in diesem Jahr dank Marjo Parkkila-Harju, der Präsidentin der finnischen Ärztekammer. Finnland versteht sich seit vielen Jahren als Wohlfahrtsstaat, deshalb ist auch das finnische Gesundheitswesen auf einer staatlichen Grundsicherung aufgebaut. Die Kommunen sind verantwortlich für die Finanzierung und Organisation der Primärversorgung, die fachübergreifenden Gesundheitszentren stehen allen offen. Jeder Bürger muss in der Regel das für seinen Wohnort zuständige Gesundheitszentrum aufsuchen; eine freie Arztwahl gibt es in der öffentlichen Versorgung nicht. Die so gewissermaßen erzwungene Kontinuität in der Versorgung ist, so Parkkila-Harju, das Herzstück der Primärversorgung und führt, so die Erfahrung, dort zu besseren Ergebnissen und schonenderem Ressourceneinsatz.

Durch ihre kontinuierliche Arzt-Patienten-Beziehung haben Allgemeinmediziner in Finnland eine einzigartige zentrale Position im Gesundheitssystem inne: Ihnen obliegen Integration und Koordination aller Behandlungen, die dem Patienten helfen. Durch ihre Bedeutung und ihren großen Anteil an der medizinischen Versorgung sorgen Allgemeinmediziner dort für die nötige Balance zwischen Behandlungen zum Wohle der Patienten einerseits und der Verhinderung einer Kostenexplosion andererseits, davon ist die Ärztekammerpräsidentin überzeugt.

Beliebte Allgemeinmedizin

Einen Mangel an Allgemeinmedizinern wie in Deutschland kennt man beim Nachbarn im Norden hingegen nicht, auch wenn es starke regionale Unterschiede gibt. Ländliche Gegenden stellen auch für das finnische Gesundheitssystem eine Herausforderung dar, erklärt Marjo Parkkila-Harju den Delegierten. Aber im Ganzen betrachtet werde der Mangel an Hausärzten deutlich geringer. Waren es 2008 noch elf Prozent Allgemeinmediziner, die im System fehlten, so waren es 2015 nur noch 4,4 Prozent. Bei jungen Ärzten ist vielmehr ein wachsendes Interesse an der Allgemeinmedizin zu beobachten. Sie werden aber auch nicht allein gelassen. So gibt es inzwischen ein Tutoren- und Mentorenprogramm in den Gesundheitszentren, so dass junge Ärzte immer genügend Unterstützung haben, wenn sie ihre Arbeit beginnen. "Eine neu belebte und starke Primärversorgung ist ganz wesentlich, um unsere Gesundheitssysteme stark für die nächsten Jahrzehnte zu machen!", mahnte die finnische Ärztekammerpräsidentin die Anwesenden am Ende ihres Vortrages – und traf damit bei den Delegierten des Hausärzteverbandes auf sehr offene Ohren. Die interessierten Nachfragen und der Applaus nach dem Vortrag bewiesen das.

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