Berlin. Die Preise für Strom und Gas bereiten nicht nur Chefs in Krankenhäusern Kopfzerbrechen. Auch Praxen müssen tiefer in die Tasche greifen.
„Wir brauchen jetzt dringend eine steuerfinanzierte Energiekostenzulage für Kliniken und auch für Praxen, damit in unseren Gesundheitseinrichtungen nicht buchstäblich die Lichter ausgehen“, fordert Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.
Honorar 2023: Nur zwei Prozent plus
Reinhardt schlägt einen gestaffelten Zuschuss auf Grundlage der Gas- und Stromrechnungen aus dem Vorjahr vor. Umgesetzt werden könne diese Zulage etwa als zusätzlicher Bundeszuschuss über den Gesundheitsfonds oder durch den Einbezug von Gesundheitseinrichtungen in das Energiekostendämpfungsprogramm der Bundesregierung.
Neben Kliniken stünden auch viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte als Kleinunternehmer vor enormen Herausforderungen, warnte Reinhardt. Schließlich sei bereits die Inflation der letzten Monate nicht der Honoraranpassung für das Jahr 2023 eingepreist worden.
Gesundheitswesen krisenfest ausgestalten
Hinzu komme, dass der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung durch das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rund 400 Millionen Euro entzogen werden sollen.
„Wenn zusätzlich von den Praxen nun noch Kostensteigerungen für Gas und Strom von 100 Prozent und mehr gestemmt werden müssen, ist dies eine enorme Belastung.
Gerade angesichts der anstehenden Grippewelle und saisonal steigender Coronazahlen im Winter muss das Gesundheitswesen krisenfest ausgestaltet werden“, erklärte Reinhardt. (red)