„Die großen Lieferungen in die EU sind erst dann möglich, wenn die Massenimpfungen in Russland beendet werden“, sagte der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds (RDIF) Kirill Dimitrijew am Dienstag, den 9. Februar im russischen Staatsfernsehen. Das RDIF ist für die internationale Vermarktung von Sputnik V, der bereits in vielen anderen Ländern zugelassen und im Einsatz ist, zuständig.
Bisher kein Antrag auf Zulassung bei der EMA eingegangen
Vor dem Einsatz in der EU muss das russische Vakzin erst noch von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen werden. Nach Angaben der EMA ist bisher noch kein Antrag auf Prüfung oder Marktzulassung des Präparats eingegangen. Der Sputnik-Hersteller hatte behauptet, dass die Behörde einen Antrag auf Zulassung entgegengenommen hätte. Diese gab an, sie stehe lediglich im Kontakt mit der Firma und habe wissenschaftlichen Rat erteilt. (Stand: 10.2.)
Bisher sind drei Impfstoffe gegen Covid-19 in der EU zugelassen.
Russland weit von Durchimpfung eigener Bevölkerung entfernt
Im Gegensatz zu euphorischen Berichten der Regierung über die Erfolge von Sputnik V sind in Russland vergleichsweise wenige Menschen geimpft. „Rund 2,2, Mio. Russen haben bisher mindestens eine der zwei notwendigen Injektionen erhalten“, sagte ein Vertreter des staatlichen Gamaleja-Forschungszentrums (Entwickler des Vakzins). Das entspricht etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung des Landes – damit steht Russland im Vergleich zu anderen Ländern, die ebenfalls Impfstoff produzieren, schlecht da.
Mit Material von dpa