München. Der Einsatz von Antibiotika kann mit Hilfe von Informationskampagnen gesenkt werden – zu diesem Schluss kommen die Initiatoren eines Projekts in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Die dort 2017 gestartete Initiative “Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden” (ARena) habe dazu geführt, dass spürbar weniger dieser Medikamente eingesetzt werden, berichteten die Träger des Projekts am Dienstag in München.
Nach Daten der AOK Bayern ist der Anteil der Patienten, die bei einfachen Infekten Antibiotika erhalten, bei teilnehmenden Praxen innerhalb von zwei Jahren um rund acht Prozentpunkte auf etwa 50 Prozent geschrumpft. Bei allen Patienten insgesamt sei der Anteil nur um knapp fünf Prozentpunkte gesunken.
14 Arztnetze beteiligt
Bei ARena wollen Mediziner in 14 Arztnetzen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen genauer hinschauen, ob es wirklich nötig ist, den Patienten Antibiotika zu geben: Sie bilden sich kontinuierlich fort, treffen sich regelmäßig mit Kollegen in Qualitätszirkeln, informieren sich und diskutieren, in welchen Fällen Antibiotika sinnvoll sind.
Im Rahmen des Projektes werden auch medizinische Fachangestellte kontinuierlich fortgebildet, außerdem findet ein fachlicher Austausch mit anderen Leistungserbringern des Gesundheitssystems statt. Über Öffentlichkeitsarbeit und Information der Patienten versuchen die Projektbeteiligten zudem, das Thema einem großen Publikum näherzubringen.
Quelle: dpa/lby