Berlin. Wegen falsch bedruckter Tablettenverpackungen werden mehrere Chargen einer Antibabypille zurückgerufen – es drohen Anwendungsfehler und ungewollte Schwangerschaften. Laut einem am Montag (10.12.) auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlichten Hinweis an Apotheker und Ärzte sind Frauen über den Rückruf “aktiv zu informieren”, die zwischen dem 27. November und dem 6. Dezember ein entsprechendes Rezept eingelöst haben könnten.
Am Freitag (7.12.) hatte das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) noch vom Zeitraum 27. November bis 3. Dezember gesprochen. Der Rückruf könne aber auch Frauen betreffen, denen die Pille vor dem 27. November verschrieben wurde, weil Rezepte bis zu drei Monate beliefert werden könnten, hieß es seitens des BfArM.
Betroffene, die das Verhütungsmittel “Trigoa” aus den Chargen X34106, X51153 und W98332 erhalten haben, sollen das Medikament über Apotheken zurückgeben, so das Lageso. Bei diesen Chargen ist die Einnahmereihenfolge auf den sogenannten Blistern falsch ausgewiesen. Das bestätigte das Unternehmen Pfizer auf Anfrage. Das kann dazu führen, dass Frauen die unterschiedlich dosierten Pillen in der falschen Reihenfolge nehmen.
Vom Rückruf ist nach Einschätzung des Herstellers “eine niedrige Anzahl” von Frauen betroffen. “Es handelt sich um ein älteres Verhütungsmittel mit einem sehr geringen Marktanteil”, sagte Pfizer-Sprecherin Susanne Straetmans. An Apotheken und Großhandel seien bundesweit gut 2.700 Packungen der betroffenen Chargen ausgeliefert worden, teilte das Lageso am Montag mit. Wie viele Frauen aber tatsächlich betroffen seien, bleibe weiter unklar.
“Durch daraus möglicherweise resultierende Anwendungsfehler des Arzneimittels ist das Risiko einer unerwünschten Schwangerschaft gegeben”, warnt das Lageso als Aufsichtsbehörde des in Berlin ansässigen Herstellers. Die Dragees in der Packung sind unterschiedlich dosiert, deshalb ist die korrekte Reihenfolge bei der Einnahme wichtig.
Quelle: dpa