ChecklisteUnkomplizierte Harnwegsinfektionen

Anamnese

Symptome bei Zystitis und Pyelonephritis

  • Schmerzen beim Wasserlassen (inklusive Algurie), Pollakisurie, Nykturie
  • Vorhandene oder verstärkte Inkontinenz, imperativer Harndrang
  • Makrohämaturie
  • Suprapubischer Schmerz
  • Trübung des Urins
  • Frühere Harnwegsinfektionen
  • Fieber, Schüttelfrost, Krankheitsgefühl
  • Urininkontinenz (postmenopausal) Risikofaktoren
  • Geschlechtsverkehr
  • Verhütung mit Scheidendiaphragmen, Spermiziden oder Depot-Medroxyprogesteronacetat (3-Monatsspritze)
  • Anatomische Besonderheiten oder Funktionseinschränkungen (z. B. vesikoureteraler Reflux, neuropathische Blase, mechanische oder funktionelle Obstruktion, Restharn)
  • Diabetes mellitus
  • Antibiotikaeinnahme vor 2 bis 4 Wochen

Hinweise auf komplizierende Faktoren

  • Angeborene oder erworbene anatomische Veränderungen, z. B. Phimose, Nierensteine, Harnleitersteine, Prostatavergrößerung, Schwangerschaft
  • Funktionelle Veränderungen, z. B. Niereninsuffizienz
  • Angeborene oder erworbene Störungen der Immunität, z. B. HIV, Leberinsuffizienz, entgleister/schlecht eingestellter Diabetes
  • Postoperative Situationen mit anatomischen Veränderungen oder Einbringen von Fremdkörpern, z. B. Harnblasenkatheter

Diagnose

siehe Tab. 1 auf Seite 43

Therapie

Bei akuter unkomplizierter Zystitis nicht schwangerer Frauen

  • Antibiotische Therapie kann empfohlen werden (Tab. 2)
  • Alternative bei leichten/mittelgradigen Beschwerden: alleinige symptomatische Therapie

Bei Therapieversagen (keine Symptomfreiheit innerhalb von zwei Wochen)

  • Mangelnde Adhärenz, resistente Erreger oder bisher nicht erkannte Risikofaktoren in Erwägung ziehen
  • Differenzierte Unterweisung und Untersuchung der Patientin, Urinuntersuchung einschließlich Kultur
  • Ggf. Wechsel des Antibiotikums

Bei rezidivierender Zystitis von Frauen

  • Beratung zur Vermeidung von Risikoverhalten
  • Immunprophylaxe mit Escherichia-coli-Lysat oral über drei Monate
  • Immunprophylaxe mit inaktivierten Enterobakterien parenteral mit drei Injektionen in wöchentlichen Abständen
  • Mannose
  • Phytotherapeutika, z. B. Bärentraubenblätter, Kapuzinerkressekraut, Meerrettichwurzel
  • Kontinuierliche antibiotische Langzeitprävention über drei bis sechs Monate
  • Postkoitale Einmalprävention
  • Antibiotische Kurzzeittherapie
  • Bei postmenopausalen Frauen: vaginale Rezidivprävention mit 0,5 mg Estriol/Tag

Bei akuter unkomplizierter Zystitis schwangerer Frauen

  • Antibiotische Therapie sollte erfolgen, primär Penicillinderivate, Cephalosporine oder Fosfomycin-Trometamol einsetzen
  • Nach einer behandelten Harnwegsinfektion: Urinkultur zum Ausschluss einer asymptomatischen Bakteriurie, wenn das Ergebnis klinische Konsequenzen (Antibiotikabehandlung) hat
E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl
Alle der unten angegebenen Newsletter
Spicker, Checklisten und Medizin für die hausärztliche Praxis, berufspolitische News, Inhalt und E-Paper neuer HAUSARZT-Ausgaben, sowie Neues aus Wissenschaft und Organisation
Nachrichten aus der Industrie

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.

Auswahl ändern/abbestellen

Wenn Sie für Ihr bestehendes Newsletter-Abo andere Themen auswählen oder den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.