PräventionNichtraucherschutz feiert zehnten Geburtstag

Vor genau zehn Jahren, am 1. Juli 2008, machten mit Thüringen und Nordrhein-Westfalen die letzten beiden Bundesländer ernst mit den Rauchverboten. Präventions-Experten beobachten seither positive Trends in Gesellschaft und Gesundheit.

Rauchen verboten: Seit zehn Jahren beinahe Usus in der Gastronomie

Berlin. Die gesetzlichen Regelungen, die vor zehn Jahren zu mehr Nichtraucherschutz in Gaststätten in Deutschland führten, haben nach Ansicht von Wissenschaftlern Auswirkungen auf Gesundheit und Gesellschaft. “Die Normalität des Rauchens ist aus dem Blick”, sagt Katrin Schaller, beim Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg zuständig für Prävention. “In der Gesellschaft hat sich das Bild vom Raucher auch durch die Gesetze gewandelt.” In Umfragen finden heute bis zu 80 Prozent der 18- bis 25-Jährigen eine rauchfreie Umgebung gut.

Es sei wegen der langen Latenzzeit von Tumoren zwar zu früh, um zu sagen, ob die Gesetze auch die Krebsraten sinken lassen. Bei den Herzinfarkten sei aber ein positiver Einfluss feststellbar: So erhole sich das Herz-Kreislauf-System am schnellsten, wenn nicht mehr gequalmt wird – bei Rauchern und Passivrauchern, erinnert Schaller. In Bremen ließ sich in einer Studie nachweisen, dass die Zahl der Klinik-Einlieferungen wegen akuter Herzinfarkte in den Monaten nach dem Rauchverbot spürbar sank.

“Durchschlagende Erfolge bei Teenagern”

Vor zehn Jahren, am 1. Juli 2008, machten mit Thüringen und Nordrhein-Westfalen die beiden letzten deutschen Bundesländer ernst mit neuen Gesetzen zum Rauchen in Gaststätten. Seitdem gibt es in den Ländern einen Flickenteppich von Regelungen. Sie reichen vom totalen Rauchverbot wie in Bayern über abgetrennte Raucherräume bis hin zu reinen Raucherkneipen für Gäste ab 18 Jahren wie in Berlin.

Präventions-Expertin Schaller beobachtet seitdem ein verändertes Bild. “Raucher, das sind jetzt die, die in der Kneipe vor der Tür stehen müssen und am Bahnhof nur in die gelb markierten Kästchen dürfen.”

Das schlägt sich auch in den Statistiken nieder, wie Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen. “Wirklich durchschlagende Erfolge beobachten wir bei Teenagern”, sagt Michaela Goecke, Referentin für Suchtprävention. Rauchte vor 20 Jahren noch mehr als ein Viertel der 12- bis 17-Jährigen (28 Prozent), waren es nach den jüngsten Zahlen für 2016 nur noch 7,4 Prozent.

Kombi aus Rauchverboten, Preiserhöhungen und Risiko-Aufklärung

Hat diese Entwicklung mit den Gesetzen von 2008 zu tun? “Es gibt sicher nicht nur einen Grund, warum Jugendliche Rauchen zunehmend als uncool empfinden”, antwortet Goecke. Sie führt es auf die Kombination von Rauchverboten, Preiserhöhungen und der intensiven Aufklärung über die Risiken zurück.

Doch auch bei den Älteren tut sich etwas: Innerhalb der vergangenen 20 Jahre sei der Zigarettenkonsum bei Männern um etwa fünf Prozent gesunken. Aktuell rauchten rund 30 Prozent bundesweit. Kaum Veränderungen gab es dagegen bei den Frauen – je nach Alter qualmen zwischen 20 und 26 Prozent.

 

Mit Material von dpa

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