HüftendoprotheseWann ist der richtige Zeitpunkt für eine Endoprothese?

Ab dem 65. Lebensjahr hat jeder Mensch Arthrose in den Gelenken – rund ein Viertel davon leidet unter zunehmenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Mit wachsendem Leidensdruck wird auch die Frage nach einem Gelenkersatz dringender. Wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist, erläutert Prof. Karl-Dieter Heller, Braunschweig.

Im “Corona-Jahr” 2020 wurden deutlich weniger Endoprothesen eingesetzt als in gewöhnlichen Jahren. Doch mit zunehmender Normalisierung des Klinikbetriebs steht für viele Patienten die Entscheidung an – operieren lassen oder nicht?

Häufig besprechen sich die Betroffenen dann mit ihrem Hausarzt. “Für Patienten ist das eine extrem schwere Entscheidung, viele kommen sehr verunsichert in die Sprechstunde”, bestätigte Heller. Der Orthopäde und Unfallchirurg betonte jedoch, dass es wichtig sei, “im Rahmen des Shared Decision Making gemeinsam zu einer passenden Therapieentscheidung zu kommen.

Der Patient sollte nur in begründeten Ausnahmefällen vom Arzt hören: Sie müssen operiert werden!” Als wesentliche Voraussetzung für die Implantation einer Prothese nannte Heller einen ausgeprägten Röntgenbefund sowie einen deutlichen Leidensdruck und eine eingeschränkte Lebensqualität des Patienten.

Zurückhaltung bei Jüngeren

Die Haltbarkeit der Implantate ist mittlerweile sehr gut. Das zeigt das Endoprothetikregister (EPRD) mit Datensätzen von gut 1,8 Millionen Implantationen. Demnach sind zum Beispiel bei den Hüftendoprothesen nach 20 Jahren noch 90 Prozent der Prothesen an Ort und Stelle.

Dennoch sollte man umso zurückhaltender sein, je jünger der Patient ist, rät Heller, da die Gelenke trotz guter Qualität nicht ewig halten und irgendwann eine Revision drohe. Ab einem Alter von etwa 68 bis 70 Jahren ist die Haltbarkeit so gut, dass der Patient bei durchschnittlicher Lebenserwartung keine Wechsel-Operation mehr benötigt.

“Sind aber der Leidensdruck hoch und der Befund im Röntgenbild deutlich, spielt das Alter keine Rolle: dann operieren wir”, so Heller.

Umgekehrt sei ein Zuwarten möglich, sofern die Lebensqualität erhalten blieb und die Beschwerden erträglich seien. In diesen Fällen kann Heller zufolge eine gute konservative Behandlung helfen, den Eingriff hinauszuzögern oder im Einzelfall sogar ganz zu vermeiden.

Dabei ist darauf zu achten, dass Gelenke und Wirbelsäule keinen Schaden nehmen, weil die Patienten hinken und ein anderes Gangbild entwickeln, um das schmerzende Gelenk zu schonen.

Fazit: Sowohl eine zu früh als auch eine zu spät durchgeführte Operation wirkt sich nachteilig aus und sollte vermieden werden.

Quelle: Webinar “Online-Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik e.V. (AE)” am 16.09.2021 anlässlich des Jubiläumskongresses: 25 Jahre AE “Endoprothetik zwischen Tradition und Innovation”

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