VarizenWas tun bei Krampfadern?

Etwa jeder fünfte Erwachsene hat Krampfadern. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Heute steht jedoch ein breites Spektrum an Therapieoptionen zur Behandlung der Varikose zur Verfügung um die Beschwerden zu lindern.

Varizen im Vergleich zu gesunden Venen.

Weltweit und auch in Deutschland nehmen die endovenös thermisch ablativen Verfahren einen zunehmend höheren Stellenwert in der Behandlung der Stammveneninsuffizienz ein. Wesentliche Vorteile sind:

  • Geringere Invasivität (keine Einschnitte über 3 Millimeter Länge erforderlich)
  • Geringere Schmerzen in den ersten Tagen nach der Operation
  • Geringere Hämatome
  • Kürzere Arbeitsunfähigkeit
  • Unmittelbar postoperativ bessere Lebensqualität
  • Geringeres Risiko von Wundinfekten

Als Nachteile der endovenös thermisch ablativen Verfahren gegenüber den operativen Verfahren sind die steigenden Rezidivraten bei zunehmenden Venendurchmessern (insbesondere über 15 Millimeter) und die Gefahr durch Hyperpigmentierungen durch Hämosiderinablagerungen bei sehr oberflächlich verlaufenden Stammvenen zu sehen.

Was passiert, wenn Krampfadern unbehandelt bleiben?

Unbehandelte Krampfadern führen häufig zu Komplikationen wie Ödemen, trophischen Hautveränderungen bis hin zum Ulcus cruris venosum, Oberflächenthrombosen und sekundärer tiefer Leitveneninsuffizienz [4]. Nicht zu vernachlässigen ist ferner das erhöhte Risiko, eine tiefe Beinvenenthrombose zu entwickeln, insbesondere in zeitlichem Zusammenhang mit dem Vorliegen einer oberflächlichen Venenthrombose [5].

Möglichkeiten der Prävention

Gegenüber der Neubildung und dem Fortschreiten der Varikose gibt es keine wissenschaftlich belegten Präventivmaßnahmen. Allerdings gibt es sehr wohl präventive Maßnahmen, um eine Progression einer symptomlosen Varikose (Stadium C2 der CEAP-Klassifikation) in eine symptomatische Varikose mit einer chronischen Veneninsuffizienz zu verhindern.

Zu nennen sind hier insbesondere eine Gewichtsnormalisierung, da Abdominalfett bei entsprechender Ausprägung die Beckenvenen komprimieren und dadurch den venösen Abfluss nachhaltig beeinträchtigen kann. Eine zweite präventive Maßnahme ist die Optimierung der Muskelpumpenfunktion des Unterschenkels.

Eine gute Beweglichkeit des Sprunggelenks sowie eine ausreichende Kraft der Wadenmuskulatur fördert messbar den venösen Rückstrom. Die Muskelpumpenfunktion kann durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen (ausreichend sind hier Kompressions-Kniestrümpfe) positiv beeinflusst werden.

Literatur:

  1. Rabe E, Pannier-Fischer F, Bromen K, et al. Bonner Venenstudie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Phlebologie. 2003;32:1-14.
  2. Pannier F, Noppeney T, Alm J et al. S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Varikose. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 037/018, Entwicklungsstufe S2k, 2019. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/037-018l_S2k_Varikose_Diagnostik-Therapie_2019-07.pdf
  3. Lurie et al. The 2020 update of the CEAP classification system and reporting standards. J Vasc Surg Venous Lymphat Disord. 2020 May;8(3):342-352. doi: 10.1016/j.jvsv.2019.12.075. Epub 2020 Feb 27. Erratum in: J Vasc Surg Venous Lymphat Disord. 2021 Jan;9(1):288 (14).
  4. Pannier F, Rabe E. Progression in venous pathology. Phlebology. 2015;30(1_suppl):95-97. doi:10.1177/0268355514568847
  5. Guex J. Thrombotic complications of varicose veins. A literature review of the role of superficial venous thrombosis. Dermatol Surg. 1996;22:378-382.
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