Berlin. Antikörper-Medikamente gegen Migräne werden laut Techniker Krankenkasse (TK) immer häufiger, aber nicht immer bedarfsgerecht eingesetzt. Die neuen Medikamente hätten nur dann einen Zusatznutzen, wenn keine der sechs verfügbaren Vortherapien wirke, heißt es von der TK, die an diesem Mittwoch in Berlin ihren Kopfschmerz-Report vorstellte. “Wir sehen in unseren Daten jedoch, dass diese neuen Medikamente nicht immer zielgerichtet eingesetzt werden und die Patienten deutlich weniger Vortherapien erhalten haben”, sagt der Vorstandsvorsitzende Jens Baas.
Die Antikörper in den Medikamenten wirken gegen den Botenstoff CPRG, ein Eiweißmolekül, das bei einem Migräneanfall verstärkt ausgeschüttet wird, oder dessen Rezeptoren an den Gefäßwänden. Ein möglicher Migräneanfall kann durch die Antikörper verhindert werden.
Nach Berechnungen der TK bekamen gesetzlich Versicherte im Januar 2019 rund 200.000 Tagesdosen dieser Medikamente verschrieben, im Oktober 2019 waren es mit etwas mehr als 500.000 Tagesdosen mehr als doppelt so viele. Auch die monatlichen Kosten sind stetig gestiegen und lagen demnach im Oktober 2019 hochgerechnet auf die gesamte gesetzliche Krankenversicherung bei etwa 9,4 Millionen Euro.
Quelle: dpa