Den Kölner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bedarf es der Aktualisierung des DMP Herzinsuffizienz. Der Gemeinsame Bundesauschuss hat das IQWiG im November 2020 mit einer Leitliniensynopse zur Aktualisierung des DMP Herzinsuffizienz beauftragt.
SGLT-2-Hemmer noch unberücksichtigt
Ihnen zufolge ist derzeit etwa die medikamentöse Therapie mit SGLT-2-Hemmern noch nicht Gegenstand des aktuellen Chronikerprogramms. Die recherchierten Leitlinien heben zudem auf die verschiedenen Formen und Ausprägungen der Herzinsuffizienz ab – als Einschreibungskriterien des DMP wird nur die systolische Herzinsuffizienz berücksichtigt, teilt das Institut mit. Es vermisst darüber hinaus Empfehlungen für den Einsatz von multidisziplinären Behandlungsteams und deren konkrete Aufgaben. Beim Thema Begleiterkrankungen sieht das IQWiG ebenfalls deutlichen Aktualisierungsbedarf.
Entlassmanagement und Telemedizin thematisieren
Ein weiteres Thema des Abschlussberichts ist das multidisziplinäre Entlassmanagement. Die Langzeitprognose der Herzinsuffizienz werde dadurch verbessert. „Da aber trotz der seit 2017 gesetzlich vorgeschriebenen Sicherstellung einer lückenlosen Anschlussversorgung in Form eines Entlassmanagements weiterhin Versorgungsprobleme nach der Entlassung aus dem Krankenhaus bestehen, sollte das Entlassmanagement als neuer Kerninhalt des Versorgungsaspekts ‘Kooperation der Versorgungsebenen’ für das DMP Herzinsuffizienz definiert werden“, fordern die Autoren.
Sie regen außerdem an, Empfehlung von telemedizinischen Maßnahmen ins Programm aufzunehmen.
Link zum Abschlussbericht des IQWiQ: www.iqwig.de/download/v20-05_dmp-herzinsuffizienz_abschlussbericht_v1-1.pdf
red