Editorial HA 10/2021Lauter ist nicht immer besser

Symptomatisch für die Corona-Pandemie sind “Knall auf Fall”, oft in großen Schlagzeilen verkündete Kurswechsel der Politik – nicht selten mit überaus kurzfristigen Auswirkungen auf den Praxisalltag. Die Ankündigung des Priorisierungs-Endes zum 7. Juni reiht sich in diese ein (S. 24f.).

Was bei dieser Art der Kommunikation aber untergeht, sind “leisere”, doch wichtige Nebentöne: die Tatsache etwa, dass damit keinesfalls alle umgehend einen Impftermin erhalten können. Denn die Lieferungen entspannen sich erst, so zumindest die Hoffnung bei Redaktionsschluss, im Laufe des Monats. Enttäuschung ist damit vorprogrammiert.

Dabei hat die Pandemie durchaus auch positive Beispiele für eine bessere Kommunikation im Hintergrund parat. Die Impfkampagne selbst etwa: Seit ihrem Start im Dezember ist die Impfbereitschaft der Bundesbürger auf 74 Prozent gestiegen; Ende 2020 waren es noch 65 Prozent.

19 Prozent lehnten die Immunisierung damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent [1]. Der Schlüssel waren –neben “lauten” medialen Auftritten – fundierte Informationen durch Plakate, Zeitungsanzeigen und natürlich Sie und Ihre Teams.

Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geht noch weiter: Sie sieht – auch dank der Corona-Impfungen – einen anhaltenden Trend pro Schutzimpfungen im Allgemeinen. Im zweiten Halbjahr 2020 haben sich demnach 79 Prozent der 16- bis 85-jährigen Befragten befürwortend gegenüber diesen ausgesprochen, 2012 waren es 61 Prozent [2].

Gleichwohl ist der Anteil der Impfverweigerer um drei Prozentpunkte gestiegen, und die Studie belegt Wissenslücken bei wichtigen Impfungen.

Um diese zu schließen, ist das hausärztliche Gespräch einmal mehr gefragt. Umso wichtiger, dass der Arbeitsalltag nicht durch zeitraubende “Knall-auf-Fall-Verkündigungen” aus dem Tritt gebracht wird.

Jana Sauer

Stellvertretende Chefredakteurin “Der Hausarzt”

Quellen:

  1. YouGov/dpa, n = 2049 Personen, Mai 2021
  2. BZgA “Infektionsschutz – Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen”, n = 5002, Juli bis September 2020
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