Medizin kompaktMalaria-Basiswissen

In dieser Serie veröffentlicht "Der Hausarzt" übersichtlich, praxisnah und zum Download und Druck aufbereitetes Wissen zu verschiedenen Krankheiten

Malaria ist auf vielerlei Weise behandelbar.

Erreger

  • Plasmodium falciparum (Malaria tropica; ca. 80 Prozent der Malaria-Fälle)
  • Plasmodium ovale und Plasmodium vivax (Malaria tertiana)
  • Plasmodium malariae (Malaria quartana)
  • Plasmodium knowlesi

Verbreitung

  • Tropische und einige subtropische Gebiete
  • Gelegentlich autochthone Fälle in gemäßigten Zonen
  • 90 Prozent der Infektionen werden aus Afrika mitgebracht
  • Seltener aus Asien, Ozeanien oder Lateinamerika
  • Sehr selten: Übertragung der Malaria-Erreger außerhalb ihrer Verbreitungsgebiete

Risikopersonen

  • Touristen in Endemiegebieten
  • Beruflich in Endemiegebieten tätige Personen
  • Migranten nach einem Heimaturlaub

Übertragung

  • Durch den Stich einer blutsaugenden weiblichen Anopheles-Mücke
  • Selten: Übertragung von Plasmodien durch Bluttransfusionen, durch den gemeinsamen Gebrauch nicht ausreichend sterilisierter Spritzen und Kanülen (Drogenbenutzer), durch Nadelstichverletzungen oder den mehrmaligen Gebrauch von Infusionssystemen sowie eine diaplazentare Übertragung von der Mutter auf das Ungeborene
  • Direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch nicht möglich

Inkubationszeit

  • 6 Tage bis 6 Wochen, selten bis zu etwa 120 Tage
  • Bei Migranten aus Endemiegebieten (mit Teilimmunität): Manifestation nach Jahren möglich

Malaria-Formen

  • Malaria tropica: rasch lebensbedrohliche Verläufe (Letalität der importierten Fälle: 0,5 – 1 Prozent)
  • Malaria tertiana: meist ohne wesentliche Komplikationen, in den letzten Jahren jedoch zunehmend schwer verlaufende Infektionen mit P. vivax, Rezidive noch nach Jahren möglich
  • Malaria quartana: selten und im Allgemeinen harmlos
  • P.-knowlesi-Malaria: Fulminante Verläufe

Symptome

  • Fieber (monosymptomatisch oder mit Begleitsymptomen)
  • Kopf-, Glieder- und Rückenschmerzen
  • Durchfälle mit Fieber
  • Thrombozytopenie und/oder ein erhöhter LDH-Wert (nicht obligat)
  • Anämie (nicht obligat)

Diagnose

Ausschluss einer Malaria

  • Bei jedem Patienten mit Fieber unklarer Ursache bis vier Monate nach Rückkehr aus Malariagebieten
  • Bei Personen mit Fieber unklarer Ursache, die in Malariagebieten aufgewachsen sind und auf Heimaturlaub waren, auch Jahre nach der Rückkehr
  • Insbesondere bei Personen mit rezidivierendem Fieber alle 48 oder Stunden nach Aufenthalt in Malariagebieten bis mehrere Jahre

Basisdiagnostik

  • Direkter mikroskopischer Nachweis der Plasmodien im Blutausstrich und/oder im Dicken Tropfen (Umgehende Untersuchung des Blutes veranlassen; per Bote oder Taxi in ein spezialisiertes Labor schicken)
  • Negatives Untersuchungsergebnis: Kein Ausschluss einer Malaria; bei anhaltender Symptomatik: Wiederholung der Blutuntersuchung im Abstand von 12 bis 24 Stunden

Malaria-Schnelltests

  • Immunologischer Nachweis von Plasmodien-Antigenen mittels monoklonaler Antikörper auf Papierstreifen; nur wenn Dicker Tropfen und dünner Blutausstrich nicht in angemessener Zeit und Qualität zur Verfügung stehen (sofort beim kritisch kranken Patienten; innerhalb weniger Stunden beim leicht kranken Patienten mit Malariaverdacht)

Nachweis Plasmodien-spezifischer DNA

  • Bei speziellen Fragestellungen

Therapie

  • Je nach Form und Schweregrad der Malaria, vorheriger Malariaprophylaxe, Begleitmedikation, Begleiterkrankungen, Medikamentenunverträglichkeiten, Kontraindikationen
  • Medikamente siehe Tab. 1

Prophylaxe

  • Auswahl der Malariaprophylaxe anhand des Reiseziels, der Reisezeit, der Reisedauer, des Reisestils, und unter Berücksichtigung individueller Gegenanzeigen

Vermeidung von Insektenstichen

  • Verwendung von Moskito- netzen (Imprägnierung mit Insektiziden)
  • Einreiben unbedeckter Haut mit mückenabweisenden Mitteln
  • Tragen von hautbedeckender, heller imprägnierter Kleidung
  • Aufenthalt in mückensicheren Räumen (Klimaanlage, Fliegengitter)

Medikamentöse Vorbeugung

  • Bei Reisen in Malariagebiete mit hohem Übertragungspotenzial (insbesondere Subsahara-Afrika, wenige Gebiete Ozeaniens und Südamerikas): Regelmäßige Chemoprophylaxe empfehlenswert
  • Bei Reisen in Gebiete mit geringem oder minimalem Malariarisiko: Regelmäßige Chemoprophylaxe oder Mitführen der therapeutischen Dosis eines Anti-Malaria-Medikaments für die notfallmäßige Selbstbehandlung

Quellen:

Leitlinie Diagnostik und Therapie der Malaria, Stand Juli 2016

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG): Empfehlungen zur Malariavorbeugung, Stand Mai 2018

* Bei Kindern und übergewichtigen Personen Dosisanpassungen erforderlich.

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