Berlin. Für ein früheres Erkennen von Aids-Erkrankungen sollen Selbsttests auf eine HIV-Infektion künftig leichter erhältlich sein. Der Bundesrat stimmte am Freitag der Aufhebung von Beschränkungen zu, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg gebracht hat. Bisher dürfen solche Schnelltests in Deutschland unter anderem nur an Ärzte, Gesundheitseinrichtungen und Beratungsstellen abgegeben werden. Künftig sollen sie wie etwa auch Schwangerschaftstests für alle in Apotheken oder Drogeriemärkten zu bekommen sein.
Die Deutsche Aids-Hilfe begrüßte die Änderung. Die freie Verfügbarkeit senke die Hemmschwelle und ermögliche so mehr Menschen eine frühe Diagnose und damit eine Behandlung. Denn manche scheuten den Gang in eine Arztpraxis oder eine Teststelle. Hierzulande leben nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 12.700 Menschen ohne ihr Wissen mit HIV. Insgesamt sind knapp 90.000 Menschen mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit Aids infiziert.
Quelle: dpa