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HerzinsuffizienzStudie: Patienten sterben bei Telemonitoring seltener

Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz müssen seltener ins Krankenhaus und sterben seltener, wenn sie telemedizinisch überwacht werden. Das zeigt eine Studie von Wissenschaftlern der Berliner Charite.

Im Schnitt sind Patienten mit Herzschwäche zwei Tage weniger in der Klinik, wenn sie telemedizinisch betreut werden, so eine Studie.

Berlin/Potsdam. Ärzte und Pfleger der Berliner Charité haben Herzpatienten in Deutschland aus der Ferne überwacht und mit dem Verfahren Todesfälle verhindert. Vorteile wie eine geringere Krankheitsschwere durch telemedizinische Unterstützung seien sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten beobachtet worden, sagte der Ärztliche Direktor der Charité, Ulrich Frei, am Montag (27.8.) in Berlin bei der Vorstellung der Studie. Diese erschien vor einigen Tagen im Fachjournal “The Lancet” (DOI: 10.1016/S0140-6736(18)31880-4).

An der Studie nahmen 1.500 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz aus 13 Bundesländern nach der Krankenhaus-Entlassung teil, wovon rund die Hälfte aus der Ferne überwacht wurde. Mit einem Technik-Set sendeten die Patienten, die vor allem aus Nordbrandenburg kamen, ein Jahr lang täglich Daten nach Berlin: etwa EKG-Werte, Gewicht und eine Einschätzung zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand. War etwas auffällig, reagierten Fachleute in einem rund um die Uhr besetzten Zentrum, etwa, indem sie die Medikation anpassten oder Retter alarmierten. Vor Ort hatten die Patienten weiter ihre Ärzte als Ansprechpartner.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die telemedizinisch mitbetreuten Patienten weniger Tage durch ungeplante Einweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz im Krankenhaus verbringen mussten: Im Durchschnitt waren es 3,8 Tage pro Jahr im Vergleich zu 5,6 Tagen pro Jahr in der Kontrollgruppe. Damit haben die telemedizinisch mitbetreuten Patienten insgesamt und bezogen auf die einjährige Studiendauer pro Patient signifikant weniger Tage durch ungeplante kardiovaskuläre Krankenhausaufenthalte oder Tod verloren: 17,8 Tage im Vergleich zu 24,2 Tagen in der Kontrollgruppe.

Darüber hinaus wies die telemedizinische Patientengruppe eine signifikant geringere Gesamtsterblichkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Von 100 Herzinsuffizienzpatienten starben in einem Jahr unter den regulären Bedingungen etwa 11 Patienten (11,3 pro 100 Patientenjahre), mit telemedizinischer Mitbetreuung hingegen etwa 8 Patienten (7,8 pro 100 Patientenjahre). Nun wollen die Forscher wissenschaftlich prüfen, ob eine telemedizinische Betreuung auch Kosten sparen kann.

Hingegen kam das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kürzlich zu anderen Ergebnissen: Es sei unklar, ob Patienten mit Herzinsuffizienz von Telemonitoring profitierten.

Quelle: dpa

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