Bei Diabetikerinnen und Diabetikern ist die T-Zell-Immunantwort stark eingeschränkt, sie sind daher deutlich anfälliger für Infektionen. “Darauf sollte man Betroffene beim Check-Up im Vorfeld einer Reise unbedingt hinweisen”, erinnerte Dr. Andreas Leischker vom Krankenhaus Maria-Hilf in Krefeld beim 23. Forum Reisen und Gesundheit.
So seien von der Malignen Otitis externa fast ausschließlich Menschen mit Diabetes betroffen. Hervorgerufen wird die Maligne Otitis externa durch eine Infektion mit Pseudomonas aeruginosa. “Ein Infektionsrisiko besteht etwa beim Baden in Flüssen, wenn Wasser ins Ohr kommt. Diabetiker sollten also im besten Fall darauf verzichten”, erklärte Leischker.
Die Infektion des Gehörgangs müsse unbedingt hochdosiert antibiotisch behandelt werden, zum Beispiel mit Ciprofloxazin über mindestens sechs Wochen. Bisweilen sei eine Operation vonnöten.
Gerade bei Reisen in tropische Regionen bestehe wegen des feuchten Klimas zudem ein höheres Risiko für Pilzinfektionen. Als Beispiel nannte Leischker die Mucormykose, auch diese trete überwiegend bei Menschen mit Diabetes auf.
Bei Diabetikern komme es meist zu einem rhinozerebralen Befall, bei Tumorpatienten hingegen zu einem pulmonalen. Der rhinozerebrale Befall zeichne sich durch die Symptome Gesichtsschwellung, eitriges Nasensekret, Augenschmerzen und Parästhesien aus, berichtete Leischker und riet: “Grundsätzlich sollten Diabetiker schon kleine Wunden sofort desinfizieren und abdecken.”