Hausarzt MedizinD-Dimere und Therapiedauer

Gegenwärtig wird empfohlen, nach einer venösen Thromboembolie die Antikoagulation auf unbestimmte Zeit fortzuführen, wenn das Ereignis durch eine chronische Erkrankung ausgelöst wurde. Bei einer passageren Ursache wie Trauma kann die Antikoagulation in der Regel nach drei bis sechs Monaten beendet werden. Schwierig ist die Entscheidung über die Dauer der Antikoagulation bei einer erstmaligen idiopathischen Thrombose. In einer Metaanalyse wurde gezeigt, dass Patienten mit erhöhten D-Dimeren ein erhöhtes Risiko für ein Rezidiv zeigen. Umgekehrt schließt ein negativer D-Dimer-Test ein Rezidiv nicht aus. Der Frage wurde jetzt nochmals im Rahmen einer prospektiven Studie an 410 Patienten nachgegangen. Nach fünfmonatiger Therapie mit einem Vitamin K-Antagonisten wurden die D-Dimere bestimmt. Bei einem positiven Ergebnis wurde die Antikoagulation fortgeführt, bei einem negativen zunächst unterbrochen und die D-Dimere einen Monat später nochmals bestimmt. Waren die D-Dimere dann positiv, so wurde die Antikoagulation wieder aufgenommen. Bei nur vier Prozent der Patienten war der erste D-Dimer-Test positiv, so dass die Antikoagulation fortgeführt wurde. Von den 378 Patienten, die einen zweiten D-Dimer-Test erhielten, waren 59 positiv. Von den 319 Patienten mit zweimal negativem D-Dimer-Test, die die Antikoagulation dauerhaft beendeten, kam es im Laufe der Nachbeobachtung zu einer Rezidivrate von 6,7 Prozent pro Jahr. Dem gegenüber stand eine Blutungsrate bei den antikoagulierten Patienten von 2,3 Prozent. Bei Männern lag die jährliche Rezidivrate bei 9,7 Prozent, bei Frauen ohne Östrogentherapie bei 5,4 Prozent. Bei Frauen, die eine Östrogentherapie erhalten hatten, kam es nach Absetzen des Östrogens in keinem einzigen Fall zu einem VTE-Rezidiv. Die Autoren schlussfolgern, dass Frauen, die unter einer Östrogentherapie ein VTE entwickelt haben, die Antikoagulation nach 3 Monaten ohne erneuten D-Dimer-Test beenden können, ohne ein Rezidiv befürchten zu müssen. Bei Männern scheint aber auch ein zweimalig negativer D-Dimer-Test nicht unbedingt das Absetzten der Antikoagulation zu rechtfertigen.

60. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, 17.-20.2.2016, Münster

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