WIdO-AnalyseDeutlich weniger Mandeloperationen

Während vor dem ersten Lockdown in Deutschland durchschnittlich mehr als 500 Mandelentfernungen pro Woche durchgeführt wurden, waren es während des ersten Lockdowns nur knapp über 100. Auch nach dem Lockdown wurde das vor-pandemische Fallzahlniveau nicht mehr erreicht - was auch gar nicht sinnvoll wäre, meinen die Autoren einer WIdO-Studie.

Während der Corona-Pandemie hat sich der Trend zu weniger Mandeloperationen deutlich verstärkt.

Die Zahl der Mandeloperationen in Deutschland nimmt seit Jahren ab. Wie eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, hat sich dieser Trend während der Corona-Pandemie deutlich verstärkt, ohne dass Notfalleingriffe zunahmen.

Die Wissenschaftler werteten die Krankenhauseinweisungen aller Patienten in Deutschland zwischen Januar 2019 und September 2021 aus. Insgesamt schlossen sie 144.069 stationäre Fälle mit einer Mandeloperation in die Studie ein.

Dabei verglichen sie die Zeit vor, während und nach dem ersten Lockdown vom 16. März bis 3. Mai 2020. Während vor dem 16. März durchschnittlich 556 Mandelentfernungen pro Woche durchgeführt wurden, sank diese Zahl im ersten Lockdown auf 111 (relatives Risiko (RR): 0,24).

Nach Ende des Lockdowns stieg sie nur mehr auf 326 Fälle pro Woche (RR: 0,82). Neben den planbaren operativen Mandelentfernungen verringerten sich auch Notfalleingriffe signifikant.

Im Rahmen der Studie wurden zudem ambulante Versorgungsdaten von AOK-Versicherten der Jahre 2019 und 2020 ausgewertet. Hier zeigte sich ein Rückgang sowohl bei der Gesamtzahl der Halsschmerzbehandlungen als auch bei den Halsschmerzbehandlungen mit Antibiotikaverordnung.

Laut WIdO sind durch die Pandemie möglicherweise zum Teil auch unnötige Operationen entfallen: Eine vollständige Rückkehr zum vorpandemischen Fallzahlniveau wäre dem Institut zufolge nicht sinnvoll.

Quellen: 1. WIdO (Pressemitteilung vom 21.04.22); 2. DOI: 10.1007/s00405-022-07308-8

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