MeinungLeserbrief HA 16/22

Zu unserem Artikel "EKG in der Hausarztpraxis – Teil 2" aus der Ausgabe 13/22 hat uns eine Leserzuschrift erreicht. Dr. Dr. Philipp Stahl macht darin aufmerksam: "Die infektionsbedingte Myokarditis bei der Chagas-Krankheit tritt faktisch fast ausschließlich im Rahmen der akuten Infektion auf."

Haben Sie Anmerkungen? Schreiben Sie uns!

“Myokarditis oft in akuter Phase der Chagas-Krankheit”

Betreff: “EKG in der Hausarztpraxis – Teil 2, Jung und schwer krank“, HA 13 vom 15.8.22, S. 44

Von Dr. Dr. Philipp Stahl, Facharzt f. Innere Medizin, Magdeburg

Zur Chagas-Krankheit habe ich einige Anmerkungen. Sie schreiben: “Die durch Trypanosoma cruzi (Raubwanze)…”. Das ist leider ein grober Fehler, auf den ich Sie hinweisen muss. Trypanosoma cruzi ist ein einzelliger Parasit, ein Protozoon. Dieser wird durch eine Raubwanze der Gattung Triatominae als Vektor auf z.B. den Menschen durch den Biss der Raubwanze übertragen. Wie Sie es (…) dargelegt haben, wird es so verstanden, dass Trypanosoma cruzi selbst eine Raubwanze sei (…).

(…) Weiterhin muss ich Sie leider korrigieren bezüglich Ihrer Aussage, dass es sich um eine Trias aus Kardiomegalie, Megaösophagus und Megakolon handelt. Davon abgesehen, dass es auch zu einem Megagaster kommen kann, sieht man aufgrund der unterschiedlichen pathologischen Wirkung einzelner Stämme von T. cruzi (einige Stämme verursachen eher eine Kardiomegalie, andere Stämme eher Mega-Bildung im GIT), die sich unterschiedlich in Lateinamerika verteilen, im Prinzip sehr selten sowohl Mega-Bildungen des Herzens als auch des GIT (…).

Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass die infektionsbedingte Myokarditis bei der Chagas-Krankheit faktisch fast ausschließlich im Rahmen der akuten Infektion auftritt, die mit einer sehr hohen Letalität (vor allem bei Kindern) verbunden ist. Mitnichten tritt die Myokarditis regelhaft im Rahmen der chronischen Phase der Chagas-Krankheit, (…) der Chagas-Kardiomyopathie, auf. (…)

Antwort der Autoren:

Von Dr. Matthias Schneider und PD Dr. Philipp Lacour, Fachärzte f. Innere Medizin und Kardiologie in Berlin sowie Gründer von Doctopia

Wir möchten uns für die ungenaue Formulierung (Übertragung von Trypanosoma cruzi durch die Raubwanze und natürlich nicht Trypanosoma cruzi = Raubwanze) entschuldigen, die leider in der Tat durch die Klammern falsch verstanden wird.

Während die Diagnose einer dilatativen Kardiomyopathie echokardiografisch schnell gestellt ist, ist die differenzialdiagnostische Aufarbeitung, aufgrund der vielen möglichen – teils sehr seltenen – Differenzialdiagnosen, komplex. Aus unserer Sicht ist bei jeder dilatativen Kardiomyopathie bei Patienten mit Z.n. (längerem) Aufenthalt in Südamerika an eine Chagas-Erkrankung als eine der möglichen Differenzialdiagnosen zu denken, dies möchten wir über den kurzen Text in der “Info-Box” transportieren.

Wir haben Ihre E-Mail zum Anlass genommen, unser Myokarditis-Kapitel auf www.doctopia.de zu überarbeiten (…).

Antwort Dr. Dr. Stahl:

In der Tat gebe ich Ihnen vollkommen recht, dass bei der Diagnostik einer dilatativen Kardiomyopathie bei Migranten aus Südamerika sowie bei Langzeitaufenthalten von Reisenden in Südamerika auch an eine Chagas-Kardiomyopathie gedacht werden muss.

Mein Hinweis bezog sich in erster Linie auf die Myokarditis, die sich in der chronischen Phase der Chagas-Krankheit auch bei Vorliegen einer chronischen Chagas-Kardiomyopathie quasi nie, wohl aber im Rahmen der akuten Infektion häufig findet.

Ich möchte (…) aber auch (…) unterstreichen, dass ich Ihren Artikel in der Gesamtheit sehr gut und sehr gewinnbringend finde! (…)

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