Bei bis zu 28% der Patienten mit Morbus Crohn treten innerhalb von 20 Jahren nach der Diagnose perianale Fisteln auf. Schmerzen und die unkontrollierte Sekretion über die Verbindungsgänge zwischen Enddarm und der Haut rund um den Anus machen die Fisteln zu einer großen Belastung für die Betroffenen. Etwa drei Viertel der Fisteln sind komplexer Natur und stellen eine besondere therapeutische Herausforderung dar, da sie häufig refraktär gegenüber konventionellen Strategien sowie gegenüber Biologika sind. Bei chirurgischen Interventionen besteht außerdem das Risiko einer Stuhlinkontinenz [1], [2].
Oberstes Therapieziel ist die dauerhafte Abheilung der Fistel und die Vermeidung der Stuhlinkontinenz [2]. Dafür ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Gastroenterologen, Viszeralchirurgen, Koloproktologen sowie Ärztinnen und Ärzten anderer Fachrichtungen unverzichtbar [3]. Doch trotz verfügbarer Behandlungsoptionen waren die Erfolge bisher oft nicht zufriedenstellend, sodass Bedarf an neuen Therapieoptionen bestand [1].