Industrie + ForschungSchmerzlinderung ohne Obstipation

Die chronische Obstipation gehört zu den häufigsten und unangenehmsten Begleiterscheinungen einer Therapie, mit der Patienten eigentlich von unnötigem Leid befreit werden sollten. Und gerade die effektivsten Schmerzmittel, die Opioide, führen meist zu einer Störung der Darmentleerung, die auch mit Laxantien nur selten behoben werden kann. Eine gezielte Antagonisierung der Opioidwirkung in der Peripherie kann aber Abhilfe verschaffen.

"Schmerzkontrolle macht nur Sinn in Verbindung mit Symptomkontrolle", betonte PD Dr. Stefan Wirz, Bad Honnef, und verwies auf den grundsätzlichen Zusammenhang von Opioiden und Obstipation. So führe die Aktivierung von µ-Rezeptoren im Gastrointestinaltrakt zu einer Reihe von Verdauungsstörungen. Im Magen und Dünndarm vermindere sich die Motilität und im Dickdarm münde die erhöhte Flüssigkeitsabsorption sowie die verringerte intestinale Sekretion in die bekannten Phänomene einer Obstipation. Unter den therapielimitierenden unerwünschten Wirkungen der Schmerzmittel stelle deshalb die Opioid induzierte Obstipation (OIC = opioid-induced constipation) die führende Ursache für Therapieabbrüche dar. Als Tabuthema werden diese vom Patienten aber meist verschwiegen und vom Behandler nur selten wahrgenommen.

Aufgrund der hohen OIC-Inzidenz von bis zu 41% in Therapiestudien und sogar bis zu 81% in Beobachtungsstudien sollte der behandelnde Arzt das offene Gespräch suchen, riet Dr. Jan-Peter Jansen, Berlin. Mit einfachen Fragen nach Veränderungen des Stuhlgangs seit Beginn der Behandlung mit Opioiden könne man das Problem aufspüren, zumal es sich nicht von selbst löse. So gebe es im Unterschied zu anderen Problemen der Opioidanwendung wie Sedierung, Übelkeit und Erbrechen keine Toleranzentwicklung gegenüber der OIC. Da Laxantien die grundsätzliche Ursache der OIC nicht beeinflussen, könnten sie in aller Regel auch nicht weiterhelfen. Jansen empfahl demgegenüber den Einsatz von Naloxegol (Moventig®), einer Weiterentwicklung von Naloxon als peripher wirkendem µ-Opioid-Rezeptor-Antagonisten. Ohne Beeinträchtigung der zentralen Schmerzkontrolle durch Opioide erlebten die meisten Patienten eine rasche und nachhaltige Linderung ihrer Stuhlbeschwerden.

Quelle: Symposium der Kyowa Kirin GmbH "Bedeutung der Opioid-induzierten Obstipation (OIC) im schmerzmedizinischen Alltag" am 8.03.18 auf dem Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/M.

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