Das Antidiabetikum Empagliflozin (Jardiance®) senkt bei Typ-2-Diabetikern nicht nur den Blutzucker, sondern verfügt auch über kardio- und nephroprotektive Eigenschaften. In der Studie EMPA-REG OUTCOME [1] reduzierte der SGLT2- Inhibitor im Plazebovergleich das relative Risiko für MACE (major adverse cardiac events) um 14% und für kardiovaskulären Tod um 38%. Die Gesamtmortalität sank um 32% und die Rate an Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz um 35%.
Einer weiteren Analyse der Studie zufolge entfaltet Empagliflozin auch signifikante Effekte auf mikrovaskuläre Ereignisse [2]: Ein Neuauftreten oder die Verschlechterung einer Nephropathie verminderte Empagliflozin versus Plazebo um relativ 39%, das Neuauftreten einer Makroalbuminurie um 38%, das Risiko für die Verdopplung des Serumkreatinins um 44% und für die Einleitung einer Nierenersatztherapie um 55%.
Die Analyse der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) zeigte, dass diese sich nach einem initialen Abfall (um etwa 5%) im weiteren Verlauf stabilisiert. Nach 66 bis 70 Wochen kreuzten sich die Kurven: In der Plazebogruppe fiel die eGFR stetig weiter, in der Empagliflozingruppe blieb sie konstant. “Wir können zwar nicht wiederherstellen, was schon zerstört ist, aber wir können die Nierenfunktion konstanthalten”, konstatierte Prof. Roland Schmieder aus Erlangen in Mannheim.
Literatur:
[1] Zinman B et al: N Engl J Med 2015; 373: 2117-2128
[2] Wanner C et al: N Engl J Med 2016; 375: 323-334
Quelle: Symposium “Reduktion der kardiovaskulären Mortalität bei Typ-2-Diabetes: Evidenz und Praxis”. 85. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), Mannheim, 2019. Veranstalter: Boehringer Ingelheim und Lilly Deutschland