Industrie + ForschungEosinophile Ösophagitis – erste medikamentöse Therapie zugelassen

Dysphagie, retrosternaler Schmerz und das Risiko der Bolusimpaktation charakterisieren die eosinophile Ösophagitis (EoE). Sie tritt gehäuft bei Männern im Alter von 30 bis 50 Jahren auf. Da die EoE noch nicht lange bekannt und darüber hinaus selten ist, mangelt es oft am Bewusstsein für das Krankheitsbild. Die Patienten entwickeln häufig über Jahre bei Schluckbeschwerden Vermeidungsstrategien und kommen deshalb erst spät mit ihren Beschwerden zum Arzt. Eine frühzeitige und konsequente Therapie ist Pflicht, auch um eine Fibrostenose zu vermeiden. Allerdings sind Diagnose und Therapie der EoE in der Hausarztpraxis nicht möglich. Die Patienten müssen für die Diagnose und die Kontrolle des Therapieerfolgs an den Gastroenterologen überwiesen werden, da für beides eine Gastroskopie mit Biopsie-Entnahme erforderlich ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Entzündung wirklich abgeklungen ist. Sonst schreitet die Erkrankung weiter fort, was einen fibrotischen Umbau des Ösophagus bedingt.

Die aktuellen Leitlinien der Europäischen Studiengruppe EUREOS empfehlen aufgrund einer überzeugenden Datenlage bei der gesicherten EoE eine topische Steroidtherapie, die bislang allerdings off-label erfolgen musste. Das hat sich geändert: Mit der Budesonid-1mg-Schmelztablette Jorveza® steht ab 15. Juni 2018 die weltweit erste zugelassene medikamentöse Option für die EoE zur Verfügung.

In der Zulassungsstudie EOS-1, einer Phase-III-Studie über sechs Wochen, erreichten hochsignifikant mehr Patienten unter der Budesonid-Schmelztablette 2 x 1 mg/d den primären kombinierten Endpunkt "klinische + histologische Remission" als unter Plazebo (58% versus 0%; p<0,0001). "Das ist ein großer Therapieeffekt", so Miehlke, "der sich auch in einer verbesserten Lebensqualität ausdrückt".

Quelle: Launch-Pressegespräch "Jorveza®: Beginn einer neuen Ära in der Therapie der Eosinophilen Ösophagitis", Mannheim, 14. April 2018, Veranstalter: Dr. Falk Pharma

"Eosinophile Ösophagitis frühzeitig erkennen!"

Interview mit Professor Stephan Miehlke, Magen-Darm-Zentrum, Facharztzentrum Hamburg-Eppendorf

Herr Professor Miehlke, was bedeutet nach Ihren Erfahrungen eineeosinophile Ösophagitis für den Patienten?

Miehlke: Zunächst einmal einen sehr hohen, oft schon über Jahre bestehenden Leidensdruck. Typisch sind Dysphagie, aber auch Odynophagie und Sodbrennen, die aber oft nicht richtig eingeordnet werden. Zudem besteht das Risiko einer Bolusobstruktion, für den Patienten eine einschneidende Erfahrung. Die therapeutischen Optionen, die wir anbieten konnten, waren lange Zeit unbefriedigend. So liegen die Remissionsraten unter einer Therapie mit einem PPI, die oft versucht wird, lediglich bei 30 Prozent. Mit Einführung der Budesonid-Schmelztablette als erste zugelassene medikamentöse Therapie der EoE ist nun eine gezielte Behandlung möglich.

Was lässt sich damit erreichen?

Miehlke: Wir können nun bei der Mehrzahl der Patienten eine klinisch-histologische Remission induzieren und damit auch die Lebensqualität verbessern. Umso wichtiger ist es, eine eosinophile Ösophagitis nicht mehr zu übersehen, sondern frühzeitig zu erkennen und bei Verdacht an den Gastroenterologen zur Abklärung zu überweisen.

Herr Professor Miehlke, vielen Dank für das Gespräch.

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