Covid-TherapieAntikörpertherapien bei BQ.1.1-Variante wohl wirkungslos

In Deutschland und anderen Ländern gewinnt die Omikron-Subvariante BQ.1.1 an Bedeutung. Laboranalysen zufolge ist sie gegen alle derzeit verfügbaren therapeutischen Antikörper resistent. Welche Alternativen gibt es?

Therapien mit monoklonalen Antikörpern gegen Sars-CoV-2 werden etwa bei Menschen mit Immundefizienz eingesetzt.

Göttingen. Um bei Risikopatienten eine Infektion mit der Omikron-Subvariante Omikron BQ.1.1 zu behandeln, werden offenbar neue Therapien notwendig. Alle derzeit zugelassenen Therapien mit monoklonalen Antikörpern zeigten in Laborversuchen mit pseudoviralen Partikeln keine Wirkung, berichten Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen und des Deutschen Primatenzentrums in Göttingen.

Vor allem in Regionen, in denen BQ.1.1 stark verbreitet ist, sollten Ärzte bei der Behandlung infizierter Risikopatienten nicht allein auf Antikörpertherapien setzen, sondern zusätzlich weitere Medikamente wie Paxlovid® in Betracht ziehen, sagte Studienleiter Dr. Markus Hoffmann. Darüber hinaus müssten neue Antikörpertherapien entwickelt werden.

In seinem aktuellen Wochenbericht wies das Robert Koch-Institut am vergangenen Donnerstag auf eine Vervierfachung bei der neuen Virusvariante in Deutschland innerhalb der vergangenen vier Wochen hin. Der Anteil des Erregers lag demnach bei acht Prozent. Eine höhere Krankheitslast aufgrund von BQ1.1 sei aber nicht zu erwarten.

Bei ihren Laboruntersuchungen an Zellkulturen stellten die Forschenden fest, dass BQ.1.1 weder durch einzelne Antikörper (z.B. Sotrovimab, Xevudy®) noch durch Antikörpercocktails (z.B. Casirivimab/Imdevimab, Ronapreve® oder Tixagevimab/Cilgavimab, Evusheld®) neutralisiert werden kann.

Im Gegensatz dazu wurde die derzeit vorherrschende Omikron-Variante BA.5 noch durch einen zugelassenen Antikörper (Sotrovimab) und zwei zugelassene Antikörpercocktails (Casirivimab/Imdevimab und Tixagevimab/Cilgavimab) neutralisiert.

Gegen einige der Antikörper-Präparate hatten bereits andere Virus-Subtypen Resistenzen entwickelt. Ursache sind Mutationen des Spikeproteins von Sars-CoV-2.

“Die immer weiter fortschreitende Resistenzentwicklung von Sars-CoV-2-Varianten macht es erforderlich, dass neue Antikörpertherapien entwickelt werden, welche insbesondere auf die derzeit zirkulierenden und zukünftige Virusvarianten abgestimmt sind”, erläuterte Studienautor Professor Stefan Pöhlmann. “Idealerweise sollten sie auf Regionen im Spike-Protein abzielen, die nur wenig Potenzial für Fluchtmutationen aufweisen.”

dpa/red

Quelle: DOI 10.1016/S1473-3099(22)00733-2

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