NiedersachsenLandarztquote sorgt für Zwist zwischen Ministern

„Fernab jeder Lebensrealität": Für die Einführung einer Landarztquote findet Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) deutliche Worte – und stellt sich damit klar gegen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). In Nordrhein-Westfalen und Bayern ist man bereits weiter.

Hannover. Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler hält nichts von einer Quote für Landärzte. Eine solche Quote hatte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Wahlkampf gefordert.

„Zu erwarten, dass sich junge Menschen gleich zu Beginn ihres Medizinstudiums – in der Regel ohne Praxiserfahrung – für zehn Jahre auf eine Fachrichtung und damit letztlich auch auf ein bestimmtes persönliches Umfeld festlegen, halte ich für fernab jeder Lebensrealität”, sagte der CDU-Politiker am Dienstag (13. Februar). Am Montag hatte er sich zu einem Gespräch mit Vertretern der niedersächsischen Ärztekammer getroffen.

Weil hatte im vergangenen Jahr betont, es gehe bei der Quote darum, dass ein Teil der Studienplätze an Studierende vergeben werde, die sich verpflichten, nach dem Examen Landarzt zu werden. Die Quote ist Teil des Masterplans Medizinstudium 2020, auf den sich Bund und Länder schon im Frühjahr vergangenen Jahres geeinigt hatten.

NRW und Bayern marschieren voran

Den Ländern ist dabei explizit die Option gegeben, eine solche Quote einzuführen – Pflicht ist sie jedoch nicht. Dementsprechend verschieden positionieren sich die Länder zu der Möglichkeit.

Nordrhein-Westfalen und Bayern hatten sich als erste Länder deutlich für eine Einführung der Landarztquote ausgesprochen. Bereits im Wintersemester 2018/19 soll die Quote in Nordrhein-Westfalen starten, und auch Bayern arbeitet aktuell an einem entsprechenden Konzept. Dieses sei aktuell noch in Arbeit, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München jüngst mit. Ein genauer Starttermin stehe noch nicht fest.

Im vergangenen Frühjahr hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) angekündigt, dass künftig bis zu fünf Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber gehen sollen, die sich verpflichten, als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht.

200 neue Medizinstudienplätze für Niedersachsen

Aus Sicht von Niedersachsens Wissenschaftsminister Thümler ist es jedoch zielführender, Anreize zu schaffen, damit sich die Studenten freiwillig für eine Tätigkeit als Hausarzt auf dem Land entscheiden.

Um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken hatte die rot-schwarze Landesregierung im Koalitionsvertrag zudem vereinbart, die Anzahl der Medizinstudienplätze in Niedersachsen deutlich zu erhöhen. Geplant ist nach Angaben von Thümler bereits, die derzeitigen Teilzeitstudienplätze an der Universitätsmedizin Göttingen zur Vollzeitplätzen aufzustocken. Zudem wird die European Medical School in Oldenburg ausgebaut. Damit würden in den kommenden Jahren rund 200 neue Plätze geschaffen.

Quelle: dpa

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