BerlinKV will Notfallversorgung neu strukturieren

Die Reform der Notfallversorgung ist bundesweit ein drängendes Problem. Die KV Berlin plant nun eine Reform, um Patienten durch den „Dschungel" auf die richtige Versorgungsebene zu lotsen: Am Donnerstag (1. März) wurden entsprechende Eckpunkte vorgestellt.

Berlin. Um die Notfallversorgung in der Hauptstadt neu zu strukturieren und Patienten zu unterstützen, sich „im Dschungel der unterschiedlichen medizinischen Notfallangebote zurechtzufinden”, hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin eine entsprechende Reform angekündigt. Eckpunkte dazu hat die KV am Donnerstag (1. März) vorgestellt.

„Wir haben festgestellt, dass die Patienten trotz unserer umfangreichen Angebote immer häufiger den direkten Weg in die Rettungsstellen nehmen”, erklärte der stellvertretende Vorstandschef Dr. Burkhard Ruppert den Handlungsbedarf. Aus Sicht der KV liegen die Ursachen an der zu niedrigen Bekanntheit der Angebote, aber auch an der Fehlsteuerung der Patienten und einer Unkenntnis der Versorgungsstrukturen.

Die KV Berlin adressiert damit ein bundesweit anzutreffendes Problem. So wird die Notfallversorgung auch in der kommenden Legislaturperiode ein drängendes Thema sein: Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht unter anderem den Aufbau von Notfallleitstellen und integrierten Notfallzentren vor; Anfang Juli wird zudem ein Gutachten des Sachverständigenrates erwartet, das sich dem Thema widmet.

Für Berlin sieht die KV nach dem am Donnerstag veröffentlichten Eckpunktepapier folgende Schritte vor:

Reorganisation des fahrenden ÄBD

Der fahrende ÄBD der KV Berlin kann von Patienten in dringenden Fällen auch weiterhin 365 Tage im Jahr in Anspruch genommen werden. Die Fahrzeugflotte mit insgesamt 26 Wagen wurde dazu erneuert; das neue Design soll auf die 116117 hinweisen.

Nach aktuellen Überlegungen und gemäß den Gesetzesvorgaben ist jedoch geplant, den fahrenden ÄBD künftig auf die Zeit außerhalb der Sprechstundenzeiten zu begrenzen. Um daraus entstehende Versorgungslücken für immobile Patienten aufzufangen, wird über die Einführung eines Hausbesuchsdienstes während der Sprechstundenzeiten der Praxen nachgedacht.

Dass die Krankenkassen beginnend ab diesem Jahr die Reorganisation des ÄBD in Berlin durch zusätzliche finanzielle Mittel unterstützen, hob Rupert lobend hervor.

Ausbau des Notdienstpraxen-Netzes

Aktuell geht die KV Berlin von einem Bedarf von etwa acht Notdienstpraxen aus – in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Rettungsstelle und von der KV Berlin als Eigeneinrichtungen betrieben. Die Notdienstpraxen – besetzt mit Fachärzten und nichtärztlichem Personal – sollen die Rettungsstellen entlasten. Seit August 2016 organisiert die KV Berlin bereits eine Notdienstpraxis am Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn.

Anfang April wird am Jüdischen Krankenhaus Berlin eine zweite KV-Notdienstpraxis ihren Betrieb aufnehmen, wie die KV am Donnerstag (1. März) ankündigte.

Weiterentwicklung der Leitstelle der KV Berlin

„Durch die Ausweitung der Dienstzeiten der Beratungsärzte in der Leitstelle kann das Dringlichkeitsgebot besser beachtet und die fehlerhafte Inanspruchnahme des fahrenden Dienstes bzw. Hausbesuchsdienstes reduziert werden”, heißt es im Eckpunktepapier. Die KV-Leitstelle ist demnach weiterhin 24 Stunden und sieben Tage die Woche erreichbar. Ab dem 1. April soll der ÄBD der KV Berlin jedoch ausschließlich über die bundesweit einheitliche Rufnummer 116117 erreichbar sein. Die bisherige Rufnummer 310031 wird Schritt für Schritt „vom Netz genommen”. Die ärztliche Präsenz in der KV-Leitstelle soll erhöht werden, um den Behandlungsbedarf korrekt einzuschätzen und Patienten in die entsprechenden Versorgungsebenen zu lotsen.

Bislang betreibt die KV Berlin den Ärztlichen Bereitschaftsdienst – bestehend aus fahrendem Bereitschaftsdienst und ärztlicher Telefonberatung -, vier kinder- und jugendärztliche Notfallstellen, eine Notdienstpraxis am Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn und zahlreiche Erste-Hilfe-Stellen an Krankenhäusern.

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