BayernJeder zehnte Senior hat Demenz

Der Seniorenbericht zeichnet einen Status quo der gesundheitlichen Verfassung der über 65-Jährigen in Bayern. Die medizinische Versorgung sieht er auf "hohem Niveau" - es gibt aber auch ein großes "Aber".

München. Einem Bericht der bayerischen Staatsregierung zufolge leidet mehr als jeder zehnte gesetzlich versicherte alte Mensch im Freistaat an Demenz. 10,3 Prozent der ambulant behandelten Männer und Frauen über 65 Jahren bekamen 2015 diese Diagnose. Das geht aus dem Bericht zur Seniorengesundheit hervor, den das bayerische Gesundheitsministerium am Mittwoch (21. März) in München veröffentlichte.

Betroffen von der Diagnose sind rund 230.000 Menschen. Ab einem Alter von 85 Jahren ist dem Report zufolge sogar knapp jeder Vierte (24,3 Prozent) betroffen. Bei Frauen (26,2 Prozent) kommt die Erkrankung etwas häufiger vor als bei Männern (19,5 Prozent). 

Ministerium will Hausärzte für ländliche Gebiete gewinnen

Der Bericht soll als Basis dienen, um das Handlungsfeld “Gesund älter werden” im Bayerischen Präventionsplan weiterzuentwickeln, teilte das Ministerium mit. So werde zum Beispiel ein Netzwerk zum Einsatz von Digitalisierung in der häuslichen Pflege gegründet, um etwa pflegende Angehörige zu entlasten. Zudem würden Modellvorhaben in diesem Bereich unterstützt. Überwiegend beschreibt der Bericht aber, welche Maßnahmen und Forschungsprojekte bereits initiiert wurden, konkrete neue Handlungsempfehlungen muss man zu den meisten Themen suchen.

Die medizinische Versorgung sei auf einem “hohen Niveau”, heißt es, es falle aber immer schwerer, “Hausärzte für eine Tätigkeit in kleineren Gemeinden auf dem Land zu gewinnen”. Daher Fördere das Ministerium bereits Niederlassungen in solchen Gebieten, aber auch Medizinstudenten, die sich verpflichten, ihre Weiterbildung auf dem Land zu absolvieren oder später dort zu praktizieren. Bereits 117 Studenten hätten sich so für den ländlichen Raum entschieden.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen an erster Stelle

Der Bericht nimmt die häufigsten Krankheitsbilder unter die Lupe. Demnach hatten unter den ambulant behandelten Männern und Frauen über 65 in Bayern im Jahr 2015 etwa

  • 85 Prozent eine Diagnose aus dem Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt und Schlaganfall
  • elf Prozent eine Krebsdiagnose,
  • 75 Prozent eine Diagnose aus dem Bereich der Muskel-Skeletterkrankungen, vor allem Arthrose, Arthritis und Osteoporose;
  • 36 Prozent mussten verletzungsbedingt zum Arzt – vielfach aufgrund eines Sturzes,
  • fast 30 Prozent hatten eine Diabetesdiagnose,
  • bei etwa 20 Prozent lag die Diagnose einer affektiven Störung vor, meist eine Depression, und
  • rund 8,4 Prozent die Diagnose einer Demenz in mindestens zwei Quartalen.

Funktionale Einschränkungen bei Alltagstätigkeiten – dazu gehören zum Beispiel das Bücken oder Knien, das Treppensteigen oder das Tragen von Einkaufstaschen – sind vor allem ab einem Alter von 80 Jahren festzustellen. Aber bemerkenswert ist: Fast die Hälfe aller über 80-Jährigen sagt, sie hätten keine starken Einschränkungen im Alltag. Und jüngere Senioren zwischen 65 und 79 Jahren unterscheiden sich in dieser Hinsicht ohnehin kaum von 55- bis 64-Jährigen; sie sind bei Alltagstätigkeiten fast genauso “fit”.

 

 

Quelle: dpa/lby

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