Telematik-InfrastrukturFinanzierung wird nachverhandelt

Krankenkassen und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben Nachverhandlungen zur Finanzierung der nötigen Komponenten für die Telematik-Infrastruktur (TI) aufgenommen. Ein Hoffnungsschimmer für Hausärzte, soll doch die Förderung ab 1. Juli 2018 eigentlich um mehr als 1.000 Euro sinken.

Freiburg. Ob die Finanzierung der Komponenten für die Telematik-Infrastruktur (TI) zum dritten Quartal wirklich deutlich sinkt, ist noch nicht abschließend geklärt. Das wurde am Samstag (17. März) beim eHealth Forum in Freiburg deutlich. Anfang März hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) angekündigt, nochmals mit den Krankenkassen nachzuverhandeln. „Es haben bereits zwei Gespräche stattgefunden”, berichtete KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel am Samstag.

Spätestens bis zum nächsten Quartal wolle man den Vertragsärzten ein Ergebnis präsentieren. In Freiburg steckte Kriedel den möglichen Rahmen ab: „Bestenfalls” könne man für die Ärzte erreichen, dass die Förderhöhe des zweiten Quartals bestehen bleibe. Das wären je nach Praxisgröße 2.344 bis 3.214 Euro für Konnektor und stationäres Kartenterminal.

Derzeit stecken die Vertragsärzte in einer Zwickmühle. Denn haben sie ihre Praxen nicht bis Ende 2018 an die TI angeschlossen, drohen ihnen Honorarkürzungen von einem Prozent. Diese Frist wurde bereits einmal von Juli auf Jahresende 2018 verlängert, weil es für viele nötige Komponenten bisher höchstens zwei zertifizierte Anbieter – oft sogar nur einen – gibt.

Mit der Frist wollte der Gesetzgeber gewährleisten, dass der ab Juli vorgesehene Abgleich der Versichertenstammdaten über die elektronische Gesundheitskarte für die Krankenkassen funktioniert. Für Vertragsärzte sollte ein möglichst großer Anreiz geschaffen werden, schnell auf die neue TI aufzuspringen.

Förderung sinkt um 1.000 Euro ab dem dritten Quartal

Aber nicht nur die Frist erhöht den Druck auf die Ärzte, auch die finanzielle Förderung ließ diesen steigen: Im Mai 2017 hatten sich KBV und GKV-Spitzenverband mithilfe des Bundesschiedsamts auf die Fördervereinbarung geeinigt. Diese schreibt unter anderem vor, in welcher Höhe die Ärzte die Erstausstattung, die für den Anschluss an die TI nötig ist, von den Kassen bezahlt bekommen. Seit dem dritten Quartal 2017 sinkt die Förderung allerdings von Quartal zu Quartal um rund zehn Prozent. Während Praxen mit bis zu drei Ärzten im vierten Quartal 2017 für den Konnektor samt stationärem Kartenterminal noch 2.793 Euro erhielten, bekommen sie im zweiten Quartal 2018 nur noch 2.344 Euro dafür. Von 1. Juli 2018 an drohen ihnen bislang sogar Einbußen von mehr als 1.000 Euro, dann soll die Förderung nämlich auf 1.155 Euro sinken!

Dass beim Anschluss an die TI noch nicht alles glatt läuft, zeigt auch eine aktuelle Störungsmeldung der gematik, die die Komponenten für die TI zulässt. Am Montag (19. März) teilte sie den bereits verbundenen Praxen mit, dass der Onlineabgleich der Versichertenstammdaten ausgefallen ist. Um 17 Uhr konnte die Hälfte der Praxen allerdings schon wieder normal arbeiten, sagte ein gematik-Sprecher auf Nachfrage von „Der Hausarzt”.Die andere Hälfte der Praxen habe sich bisher noch nicht zurückgemeldet, ob die Probleme bei ihnen behoben seien.

Für die Ärzte habe dies aber keine Mehrarbeit zur Folge. „Die Karten müssen nicht nochmal eingelesen werden”, sagte der Sprecher. Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien über die Störung informiert und könnten für jede Praxis sehen, ob der Onlineabgleich versucht worden sei.

Sieben Prozent der Ärzte sind angeschlossen

Regional geben die Kassenärztlichen Vereinigungen sehr unterschiedliche Ratschläge, ob Ärzte bereits den Schritt in die TI gehen sollen. In den letzten Wochen kommen aber immer mehr hinzu, die nun nicht mehr Abwarten sondern Anschließen empfehlen. Unterdessen zeigte sich KBV-Vorstandsmitglied Kriedel in Freiburg mit dem Anschluss durchaus zufrieden.

Der Prozess laufe recht problemlos und zügig. Rückmeldungen aus den KVen zeigten, dass inzwischen 10.000 Ärzte angeschlossen sind. Das sind knapp sieben Prozent der rund 147.350 ambulant tätigen Vertragsärzte.

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