Genf. Nach dem ersten Ebola-Fall in der Millionenstadt Goma im Kongo prüft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut, ob eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen werden muss. Er werde so schnell wie möglich den dafür nötigen Expertenausschuss einberufen, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag bei einer Ebola-Konferenz in Genf.
Maßnahmen greifen
„Die Situation ist unter Kontrolle“, versicherte Kongos Gesundheitsminister OlyIlunga Kalenga in Genf. „Der Betroffene ist schnell identifiziert und isoliert worden, die Impfung derjenigen, die mit ihm in Kontakt waren, ist im Gange. Wir waren auf so einen Fall vorbereitet.“ WHO-Direktor Tedros sagte: „Wir sind zuversichtlich, dass die getroffenen Maßnahmen greifen und hoffen, dass es keine weitere Ansteckung in Goma gibt.“
Mehr als 1.600 Tote in 12 Monaten
Seit dem Ausbruch vor einem Jahr sind im Kongo fast 2.500 Menschen erkrankt und mehr als 1.660 ums Leben gekommen. Es werde kaum gelingen, den Ausbruch zu beenden, wenn nicht mehr Mittel zur Verfügung gestellt würden, warnte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Die WHO hatte den Bedarf für die Zeit von Februar bis Juli 2019 auf knapp 100 Millionen Dollar (88 Millionen Euro) geschätzt. Davon war nach WHO-Angaben bis Anfang Juli aber nur die Hälfte zusammengekommen.
Quelle: dpa