Interview zur Kammerwahl Westfalen-Lippe„Hausärzte sollten Hausärzte wählen!“

Bis 9. Oktober wählen Ärzte in Westfalen-Lippe ihr neues Parlament. Rolf Granseyer ist Vorsitzender der derzeitigen Hausarztfraktion in der Versammlung der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Im Interview erklärt er, was die Vertreter der Hausarztliste in der letzten Legislaturperiode erreicht haben, welche Ziele sie sich für die Zukunft gesteckt haben und warum es so wichtig ist, dass Hausärzte Hausärzte wählen.

Der Vorsitzende der Hausarztfraktion in der aktuellen Kammerversammlung, Rolf Granseyer, ist Spitzenkandidat für den Wahlkreis Arnsberg (Liste Nr. 9).

Herr Granseyer, wie fällt Ihre Bilanz der letzten fünf Jahre aus?

In den letzten fünf Jahren war der Hausärzteverband zwar in Ausschüssen und Arbeitskreisen aktiv, aber nicht im Kammervorstand vertreten. Allerdings wurden wir in dieser Legislaturperiode zu den Vorstandssitzungen eingeladen und wurden zu bestimmten Themen gehört, ohne stimmberechtigt zu sein. Das hat dazu geführt, dass wir die hausärztlichen Themen immer wieder einbringen und im Vorstand diskutieren konnten: den wachsenden Bedarf an Hausärzten, die Weiterbildungsordnung, die Notdienstversorgung. Hier hat es in vielen Punkten auch Übereinstimmungen gegeben. In der nächsten Legislaturperiode streben wir an, auch im Vorstand vertreten zu sein, um unseren Themen noch mehr Gewicht zu verleihen. Um das zu erreichen, müssen wir unseren Stimmenanteil erhöhen. Daher ist es diesmal besonders wichtig, dass sich alle Hausärztinnen und Hausärzte an der Wahl beteiligen. Hausärzte sollten Hausärzte wählen, Hausärzte ihres Verbandes.

Mit welchem Ziel gehen Sie in die Kammerwahl 2019?

Die Themen Nachwuchsgewinnung, Weiterbildungsordnung und Notdienstversorgung werden uns auch weiter beschäftigen. Die Förderung der Weiterbildung Allgemeinmedizin muss nach Möglichkeit ausgebaut werden. Wichtig für Hausärzte wird aber auch die Digitalisierung werden, und zwar eine Digitalisierung, die uns nützt, unseren Praxen, die dort Bürokratie abbaut, uns Zeit erspart. Wir brauchen ein neues Verständnis zur Arbeitszeit, familienfreundliche Arbeitszeiten bei angemessener Vergütung. Wir brauchen eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Kliniken, das Entlassmanagement kann sich nicht nur auf die Pflege beschränken: Gemeinsame Fortbildungen und Verbundweiterbildungen sind hier auszubauen.

Was wünschen Sie sich für die nächste Legislaturperiode?

Ich wünsche mir auch im Rahmen der primärärztlichen Versorgung eine kollegiale Zusammenarbeit mit unseren fachärztlichen Kollegen, d.h. hausärztliche Grundversorgung auf der einen und fachärztliche Spezialversorgung auf der anderen Seite. In der Weiterbildung brauchen wir die zügige unveränderte Umsetzung der Musterweiterbildungsordnung, um dem Nachwuchs endlich bundeseinheitliche Rahmenbedingungen zu schaffen, weitere zusätzliche Zwangsqualifikationen wie Geriatrie und Palliativmedizin lehnen wir ab. Das Land braucht mehr Ärzte, das Land braucht insbesondere mehr Hausärzte. Nur so kann die flächendeckende Versorgung aufrechterhalten werden. Daher benötigen wir dringend mehr Studienplätze, aber auch eine Änderung des Auswahlverfahrens zum Medizinstudium sowie eine weitere Stärkung der hausärztlichen Anteile im Studium.

 

Das Interview führte Daniela Thamm.

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