SGAMDänschel als erste Ärztin mit Ehrenpreis ausgezeichnet

Für ihr Engagement für Berufspolitik und Nachwuchsgewinnung hat Ingrid Dänschel den Ehrenpreis der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM) erhalten. Ein Einblick in ein bewegtes Leben.

Ingrid Dänschel 2017 beim Hausärztetag in Berlin.

Lichtenwalde. Die Sächsische Gesellschaft für Allgemeinmedizin (SGAM) hat mit ihrem Ehrenpreis 2018 erstmals eine Frau ausgezeichnet: Dipl.-Med. Ingrid Dänschel, stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands. Damit werden neben ihrer zahlreichen berufspolitischen Verdienste besonders ihr Engagement in der Nachwuchsgewinnung, Aus-und Weiterbildung geehrt, sagte Laudator Albrecht Siegel bei der Verleihung im Juni.

Als größte Errungenschaft sieht Dänschel selbst die Einführung des Cardio-Integral-Vertrags und in dessen Folge der hausarztzentrierten Versorgung in Sachsen. Der damalige Vorsitzende des Landeshausärzteverbands Dr. Diethard Sturm begeisterte sie für die Berufspolitik und machte ihr beim hausärztetag 2005 in Oybin den Vorstandsposten schmackhaft.

Dass man etwas bewegen kann, merkte Dänschel bei einem gemeinsamen Besuch des damaligen Gesundheitsministers Horst Seehofer: Dort übten sie heftig Kritik an den fachgruppen-übergreifenden Globalbudgets, die dann zugunsten von Individualbudgets abgeschafft wurden. Die heutige Fortbildungsbeauftragte des Hausärzteverbands Sachsen war im Vorstand mehr als zwölf Jahre aktiv, von 2005 bis 2017 als Vorsitzende. Seit 2006 engagiert sie sich im Bundesvorstand.

Sachsen auch bei Bundespolitik oft treibende Rolle

Neben der HZV setzte Dänschel auch mit der Einführung der VERAH oder der Gründung des Weiterbildungsverbundes Nordsachsen berufspolitisch Akzente. Wie sehr man ihre Arbeit und ihre Persönlichkeit schätzt, zeigte sich bei ihrem Abschied als Verbandsvorsitzende im April 2017 nicht nur darin, dass einige Delegierte noch bis kurz vor der Wahl versuchten, Dänschel umzustimmen. Auch zahlreiche Vertreter von Kassenärztlicher Vereinigung, Ärztekammer, Klinikgesellschaft und Universitäten hatten es sich nicht nehmen lassen, bei der Frühjahrstagung noch einmal das persönliche Gespräch mit ihr zu suchen.

In ihrem Resümee machte sie damals deutlich, dass der Hausärzteverband Sachsen auch bei vielen wichtigen bundesweiten Entwicklungen eine treibende Rolle gespielt hat. So habe man nach der Wende dafür gekämpft, den Facharzt für Allgemeinmedizin, den es in der DDR schon gab, auch in der BRD zu etablieren. „Dank des Verbandes ist er heute im SGB V verankert“, betonte Dänschel. Auch habe man von Anfang an alle Versorgungsverträge evaluiert, um daraus zu lernen. Denn schließlich gehe es darum, eine gute Versorgung für die Versicherten zu gestalten. Zudem habe man die VERAH und die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) entscheidend mitentwickelt.

Auf Umwegen zur Medizin

Schon als Kind wusste Dänschel, dass sie einmal Ärztin werden wollte. Doch die DDR-Führung verwehrte ihr zunächst den Weg in die Medizin. Daher absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin – als sogenannte „Praxisbewerberin“ konnte sie dann ihr Medizinstudium in Leipzig beginnen. Zunächst sollte ihr Weg sie in die Gynäkologie führen, bis sie aus privaten Gründen zurück in die Heimat nach Lunzenau zog. Dort entdeckte sie die Vielseitigkeit der Allgemeinmedizin für sich und leitete 1987 die Allgemeinmedizinische Abteilung am Stadtambulatorium, bevor sie sich später in eigener Praxis niederließ.

Der Ehrenpreis der SGAM wird seit 2006 für besonderes Engagement auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin verliehen. Unter den Preisträgern finden sich etwa Dr. Diethard Sturm (2017), Prof. Ferdinand Gerlach (2016) oder Prof. Michael Kochen (2012).

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